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Skinfluencer-Trend: Experten besorgt über zunehmende Hautpflege-Routinen bei Kindern

Ein wachsender Online-Trend, bei dem bereits Kinder ab sieben Jahren komplexe Hautpflegeroutinen übernehmen, sorgt bei Experten für Besorgnis. Dr. Rosemary Coleman, Dermatologin an der Blackrock Clinic, bezeichnet diesen Trend als „absolut schockierend“ und warnt vor den negativen Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Kinder.

Der sogenannte „Sephora-Kids“-Trend hat seinen Ursprung in den USA und findet auch in Irland bei der Generation Alpha, den nach 2010 geborenen Kindern, Anklang. Kinder und junge Teenager präsentieren auf Plattformen wie TikTok ihre Hautpflegeprodukte und Routinen, oft inspiriert von Influencern. Dabei kommen auch Anti-Aging-Produkte zum Einsatz, die eigentlich für Erwachsene gedacht sind.

Gefährliche Hautpflegepraktiken

Dr. Coleman berichtet von jungen Patienten, die bereits komplexere Hautpflegeroutinen haben als ihre Eltern. Ein Beispiel ist der Fall eines zehnjährigen Jungen, dessen abendliche Hautpflege umfangreicher war als die seiner Mutter. Solche Praktiken könnten nicht nur Ängste verstärken, sondern auch Hautprobleme verursachen.

Psychische und physische Risiken

Kinderpsychotherapeut Dr. Colman Noctor sieht in dem Trend eine bedenkliche Verkürzung der Kindheit. Er warnt, dass die frühe Einführung solcher Routinen Druck auf das Selbstwertgefühl ausüben könnte, was zu psychischen Problemen wie Stimmungsstörungen und Angstzuständen führen kann. Er ruft Eltern dazu auf, kritisch zu hinterfragen, ob solche Hautpflegeroutinen für ihre Kinder wirklich notwendig sind.

Globale Reaktionen und Regulierungsansätze

Weltweit gibt es Bestrebungen, die Vorschriften für Hautpflegeprodukte zu verschärfen, insbesondere für Kinder. Während in den USA der Versuch, den Verkauf von Anti-Aging-Produkten an Kinder zu verbieten, gescheitert ist, haben andere Länder wie Schweden bereits Altersgrenzen für bestimmte Produkte eingeführt. In der EU sollen ab Ende des Jahres die zulässigen Mengen von Retinol in Kosmetika reduziert werden, um mögliche Langzeitschäden zu minimieren.

Eltern in der Verantwortung

Dr. Coleman und Dr. Noctor betonen, dass Eltern eine wichtige Rolle dabei spielen, ihre Kinder vor den möglichen Gefahren des „Sephora-Kids“-Trends zu schützen. Sie sollten ihre Kinder darüber aufklären, dass Hautpflege für ihr Alter nicht notwendig ist, und den Fokus auf eine gesunde, altersgerechte Entwicklung legen.

Der „Skinfluencer“-Trend zeigt, wie soziale Medien das Verhalten und Selbstbild von Kindern beeinflussen können. Während Unternehmen den wachsenden Markt nutzen, bleibt es entscheidend, die Risiken zu erkennen und Kinder entsprechend zu unterstützen.

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