Griechische Experten sind besorgt: Die Wasserstände in Stauseen und Reservoirs des Landes sinken alarmierend. Besonders kritisch ist die Lage im Mornos-Stausee, der Athen mit Trinkwasser versorgt. In den letzten zwei Jahren ist der Wasserpegel dort um ein Viertel gesunken, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie zeigt. Laut der nationalen Wetterbehörde sind ausbleibender Regen, hohe Temperaturen und milde Winter mit wenig Schneefall die Hauptursachen für die Wasserknappheit.
Satellitendaten belegen, dass die Fläche des Mornos-Stausees von 17 auf 12 Quadratkilometer geschrumpft ist, wobei der stärkste Rückgang in den letzten zwölf Monaten verzeichnet wurde. Auch andere Regionen Griechenlands, wie Kreta und die Halbinsel Peloponnes, kämpfen mit niedrigen Wasserständen. Auf Kreta sinkt der Pegel des Aposelemi-Staudamms, während in Nordgriechenland der Salzsee Pikrolimni fast vollständig ausgetrocknet ist.
Die Dürre zeigt ihre Auswirkungen nicht nur auf die Wasserversorgung, sondern auch auf die Waldbrandsituation. Die Trockenheit hat die Waldbrandgefahr in Griechenland erheblich verschärft. In diesem Jahr wurden bereits über 3.500 Brände gezählt, deutlich mehr als im Vorjahr. Die griechische Regierung hat zwar in den Zivilschutz investiert, doch die neuen Ausrüstungen, wie Löschflugzeuge und Drohnen, werden erst in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen.
Die Lage bleibt angespannt, und der nächste Regen wird sehnsüchtig erwartet, um die dringend benötigte Entlastung zu bringen. In einigen Regionen wurde bereits der Ausnahmezustand ausgerufen, und die Bevölkerung wird aufgefordert, Wasser sparsam zu verwenden.