Atomkraftgegner im Wendland haben den Vorschlag aus Bayern entschieden zurückgewiesen, den gesamten hochradioaktiven Atommüll in Gorleben zwischenzulagern, bis ein Endlager gefunden ist. Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, bezeichnete den Vorstoß als „eine Mischung aus Dreistigkeit und Unkenntnis“.
Der Vorschlag stammt von Peter Dreier, dem Landrat des Landkreises Landshut, der zu Beginn der Woche dafür plädierte, die 17 bestehenden Zwischenlager für Atommüll in Deutschland zu einem zentralen Lager zusammenzuführen, mit Gorleben als einzigem Standort.
Die Idee stößt im Wendland auf starken Widerstand, da Gorleben bereits in der Vergangenheit als Standort für ein Endlager im Fokus stand und die Region jahrelang gegen diese Pläne kämpfte. Atomkraftgegner befürchten, dass eine erneute Nutzung Gorlebens als Zwischenlager eine De-facto-Entscheidung für den Standort als dauerhaftes Endlager darstellen könnte.
Nach den Plänen der Bundesregierung soll die Suche nach einem endgültigen Atommüllendlager bis 2031 abgeschlossen sein. Experten gehen jedoch davon aus, dass dieser Zeitrahmen nicht eingehalten werden kann und die Suche noch deutlich länger dauern wird. Die Bürgerinitiative fordert daher eine transparente und ergebnisoffene Endlagersuche sowie eine gerechte Lastenverteilung, anstatt die Verantwortung auf einen einzigen Standort abzuwälzen.