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Wissenschaftler kritisieren geplante finanzielle Anreize für Überstunden

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TungArt7 (CC0), Pixabay

Wissenschaftler und Experten warnen vor den geplanten finanziellen Anreizen für Überstunden, die die Bundesregierung einführen will. Laut dem Vorhaben sollen Überstunden, die über die tariflich vereinbarte Vollarbeitszeit hinausgehen, künftig steuer- und beitragsfrei gestellt werden.

Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung äußert Bedenken, dass diese Regelung zu einer Zunahme von Fehlzeiten und gesundheitlichen Problemen führen könnte. Diese Befürchtungen werden von der Arbeitszeit-Expertin Yvonne Lott gestützt, die auf wissenschaftliche Studien verweist, die den negativen Einfluss von Mehrarbeit auf die Gesundheit der Beschäftigten belegen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die potenzielle Benachteiligung von Frauen. Da Frauen oft einen größeren Anteil an Hausarbeit und Kinderbetreuung übernehmen, könnte die neue Regelung dazu führen, dass sie in Partnerschaften, in denen der Mann vermehrt Überstunden leistet, zusätzliche Belastungen tragen müssen. Dies könnte bestehende Ungleichheiten in der Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit weiter verschärfen.

Die Experten fordern daher eine gründliche Prüfung der möglichen sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen, bevor solche Maßnahmen eingeführt werden.

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