Der Duden, das bekannteste Nachschlagewerk für deutsche Rechtschreibung, ist in seiner neuesten Ausgabe um 3.000 Wörter reicher geworden. In der 29. Auflage, die nach vier Jahren Pause am kommenden Dienstag erscheint, finden sich zahlreiche neue Begriffe, die die jüngsten gesellschaftlichen, technologischen und politischen Entwicklungen widerspiegeln. Zu den neuen Einträgen zählen unter anderem „ChatGPT“, „Balkonkraftwerk“, „Deutschlandticket“, „Granola“, „Klimakleber“ und „Ukrainekrieg“.
Kathrin Kunkel-Razum, die Chefredakteurin des Dudens, betonte die Bedeutung dieser Ergänzungen: „Der Duden ist Spiegel seiner Zeit. Diese Wörter sagen etwas darüber aus, was in den letzten drei bis vier Jahren passiert ist.“ Die Aufnahme von Begriffen wie „ChatGPT“ unterstreicht die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz in unserem Alltag und den Einfluss technologischer Innovationen auf die Sprache. „ChatGPT“ steht dabei exemplarisch für die rasante Entwicklung in der KI-Forschung und deren Anwendungen, die mittlerweile fest in der öffentlichen Wahrnehmung verankert sind.
Auch Begriffe wie „Balkonkraftwerk“ und „Klimakleber“ zeigen, wie stark die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. „Balkonkraftwerk“ beschreibt kompakte Solaranlagen, die auf Balkonen installiert werden können, während „Klimakleber“ Aktivisten bezeichnet, die durch Klebeaktionen auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam machen wollen. Diese Begriffe verdeutlichen den gesellschaftlichen Wandel hin zu einem stärkeren Bewusstsein für Umwelt- und Klimafragen.
Mit der Aufnahme von Wörtern wie „Ukrainekrieg“ und „Deutschlandticket“ dokumentiert der Duden zudem die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse, die die letzten Jahre geprägt haben. Der Ukrainekrieg hat die geopolitische Lage in Europa nachhaltig verändert, während das Deutschlandticket als neue Mobilitätsoption für den öffentlichen Nahverkehr für viel Aufmerksamkeit sorgte.
Die Erweiterung des Dudens um diese und viele weitere Begriffe zeigt, wie dynamisch die deutsche Sprache ist und wie sie sich an neue Entwicklungen anpasst. Der Duden bleibt damit ein unverzichtbares Werkzeug, um den Wandel der Sprache und der Gesellschaft zu dokumentieren und zu verstehen.
