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Island führt verpflichtende geschlechtsneutrale Toiletten ein: Neue Verordnung für öffentliche Hygiene

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Hans (CC0), Pixabay

In Island ist eine neue Verordnung in Kraft getreten, die vorschreibt, dass alle Einrichtungen, die weiterhin geschlechtergetrennte Toiletten anbieten, nun auch geschlechtsneutrale Toiletten bereitstellen müssen. Diese Verordnung zielt darauf ab, die Inklusivität und Zugänglichkeit öffentlicher Sanitäranlagen zu verbessern.
Kennzeichnung der Toiletten nach Ausstattung statt nach Geschlecht

Ein zentrales Element der neuen Regelung ist die Änderung der Kennzeichnung von Toiletten. Statt wie bisher nach Geschlecht zu unterscheiden, sollen die Toiletten nun nach ihrer Ausstattung gekennzeichnet werden. So könnte beispielsweise ein Bild einer Toilettenschüssel, eines Urinals oder einer Kinderumkleidekabine verwendet werden, um die jeweiligen Einrichtungen zu kennzeichnen. Diese neue Form der Beschilderung soll Verwirrung vermeiden und die Nutzung der Toiletten für alle Personen unabhängig von ihrem Geschlecht erleichtern.
Verpflichtung für alle registrierungspflichtigen Einrichtungen

Die Verordnung gilt für alle genehmigungs- und registrierungspflichtigen Einrichtungen und Unternehmen. Die Durchsetzung dieser Regelungen liegt in der Verantwortung der Gesundheitsbehörden, die bei der Erteilung und Erneuerung von Betriebsgenehmigungen sowie bei regelmäßigen Kontrollen darauf achten, dass die neuen Vorschriften eingehalten werden.

Árni Davíðsson, Leiter der Abteilung für öffentliche Hygiene bei der Gesundheitsaufsichtsbehörde für mehrere isländische Städte, betonte, dass die Umstellung für die meisten Einrichtungen keine drastischen Veränderungen erfordert. Oftmals sei es lediglich notwendig, die Beschilderung anzupassen. „Viele Orte haben sich bereits auf diese Veränderungen eingestellt und bieten keine geschlechtergetrennten Toiletten mehr an. Besonders in Grundschulen wurden größere, geschlechtergetrennte Toiletten in kleinere, nicht nach Geschlecht differenzierte Einheiten umgewandelt,“ so Davíðsson.
Umsetzung bei Genehmigungen und Kontrollen

Die Einhaltung der neuen Vorschriften wird insbesondere bei der Erneuerung von Betriebsgenehmigungen und während der regelmäßigen Hygienekontrollen geprüft. Dabei wird sichergestellt, dass die Beschilderung der Toiletten den neuen Anforderungen entspricht und somit den gesetzlichen Vorgaben gerecht wird.

Die Einführung dieser Verordnung ist ein weiterer Schritt Islands in Richtung größerer Gleichstellung und Inklusion in öffentlichen Räumen. Sie unterstreicht das Engagement des Landes, alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität, in das öffentliche Leben einzubeziehen und ihnen den Zugang zu notwendigen Einrichtungen zu erleichtern.

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