Die Finanzlage der Landkreise in Deutschland hat sich nach Angaben des Deutschen Landkreistages erheblich verschlechtert und droht, die lokale Infrastruktur massiv zu beeinträchtigen. Der Präsident des Spitzenverbandes, Reinhard Sager, äußerte sich in der „Welt am Sonntag“ besorgt über die aktuelle Situation: Fast drei Viertel der Landkreise konnten im vergangenen Jahr keinen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Viele Landkreise sehen sich gezwungen, auf ihre Rücklagen zurückzugreifen oder zusätzliche Kredite aufzunehmen, um ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.
Hauptursache für die angespannte Finanzlage ist laut Sager die zunehmende Übertragung neuer Aufgaben an die Landkreise, ohne dass die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Diese Entwicklung zwingt die Kommunen in eine immer schwierigere Lage, die sich letztlich auch auf die Bürgerinnen und Bürger auswirken könnte. So stehen beispielsweise Zuschüsse für wichtige kulturelle und sportliche Einrichtungen wie Sportvereine, Museen oder Büchereien auf der Kippe und könnten gekürzt oder gänzlich gestrichen werden.
Sager warnt vor den weitreichenden Folgen, die solche Kürzungen für das gesellschaftliche Leben in den Regionen haben könnten. Angesichts der ohnehin angespannten Stimmung im Land hält er diese Entwicklung für besonders besorgniserregend und fordert dringend Maßnahmen, um die finanzielle Ausstattung der Landkreise zu verbessern und so die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
