Der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini (Lega) hat die Justizbehörden aufgerufen, mutmaßliche Betrügereien im Zusammenhang mit Führerscheinprüfungen in Italien zu untersuchen.
Enthüllungen und Umfang des Betrugs
Die römische Tageszeitung „La Repubblica“ berichtete gestern in einer Reportage über Fälle von organisiertem Betrug, bei dem Prüflinge mit Hilfe von Fahrschulen und Prüfern die theoretische Führerscheinprüfung bestehen. Dabei handelt es sich um ein Geschäft, bei dem auch die Camorra, die Mafia in Neapel, mitwirkt. Mindestens sieben italienische Städte, darunter Rom und Bologna, sind betroffen.
Methoden und Kosten des Betrugs
Personen zahlen bis zu 4.000 Euro, um die Führerscheinprüfung mit Miniaturohrstöpseln zu bestehen. Diese Headsets dienen dazu, den Prüflingen während der Prüfung die exakten Antworten auf alle 30 Theoriefragen zu übermitteln. Besonders betroffen sind viele Menschen aus dem Ausland, die Schwierigkeiten mit der anspruchsvollen Prüfung haben.
Maßnahmen und Reaktionen
Das Verkehrsministerium erinnerte daran, dass bereits strenge Maßnahmen ergriffen wurden, um Betrug zu verhindern und Transparenz bei den Führerscheinprüfungen zu gewährleisten. Der Aufruf des Ministers betont die Notwendigkeit verstärkter Kontrollen und Ermittlungen, um diese kriminellen Aktivitäten zu stoppen.
Vergleichbare Fälle im Ausland
Betrugsversuche bei Führerscheinprüfungen sind nicht nur ein italienisches Phänomen. 2021 deckte die Villacher Polizei in Österreich einen ähnlichen Betrug auf, bei dem rund 50 Prüflinge involviert waren. Dies unterstreicht die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch zur Bekämpfung solcher Vergehen.
Fazit
Der aufgedeckte Betrug bei Führerscheinprüfungen in Italien zeigt die tiefgreifende Verwicklung krimineller Organisationen wie der Camorra und die Herausforderungen bei der Sicherstellung fairer Prüfungsverfahren. Die italienische Regierung und Justiz sind nun gefordert, energisch gegen diese Machenschaften vorzugehen und die Integrität des Führerscheinsystems zu bewahren.
