Start Allgemein Marktmissbrauch: Millionenstrafe für Booking.com in Spanien

Marktmissbrauch: Millionenstrafe für Booking.com in Spanien

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Pamjpat (CC0), Pixabay

Die spanische Wettbewerbsaufsicht (CNMC) hat gegen das Buchungsportal Booking.com eine Millionenstrafe in Höhe von 413 Millionen Euro verhängt. Die Entscheidung wurde aufgrund des „Missbrauchs der beherrschenden Stellung“ des niederländischen Tochterunternehmens von Booking Holdings auf dem spanischen Markt getroffen.

Bei dieser Strafe handelt es sich um die höchste, die die CNMC jemals verhängt hat. Laut CNMC hat Booking.com spanischen Hotels in den letzten fünf Jahren „unlautere Geschäftsbedingungen“ auferlegt und den Markteintritt oder das Wachstum anderer Online-Reisedienstleister behindert. Die Strafe setzt sich aus zwei Teilen zusammen: 206,6 Millionen Euro für unlautere Geschäftsbedingungen und 206,6 Millionen Euro für Wettbewerbsverstöße gegenüber Konkurrenten.

Booking.com, das in Europa mit einem Marktanteil von 60 Prozent führend im Bereich der Online-Reisebuchungen ist, wurde im Mai von der EU als einer der wichtigsten Digitalunternehmen eingestuft, die unter das neue Gesetz für Digitale Märkte (DMA) fallen. Dieses Gesetz soll faire Wettbewerbsbedingungen und mehr Auswahl für europäische Verbraucher schaffen.

Booking.com hat angekündigt, gegen die Entscheidung der CNMC Berufung einzulegen. In einer Stellungnahme erklärte das Unternehmen, dass es die Untersuchungsergebnisse der CNMC nicht nachvollziehen könne und beabsichtige, die Entscheidung anzufechten. Das Unternehmen betonte zudem, dass es in einem wettbewerbsintensiven Sektor tätig sei und Programme anbiete, die sowohl für Unternehmen als auch Verbraucher vorteilhaft seien.

Bereits 2020 hatte die ungarische Wettbewerbsbehörde Booking.com wegen unfairen Wettbewerbs mit einer Millionenstrafe belegt und diese Strafe kürzlich noch einmal erhöht.

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