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Komponist Wolfgang Rihm im Alter von 72 Jahren verstorben

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niekverlaan (CC0), Pixabay

Der Komponist Wolfgang Rihm ist in der Nacht im Alter von 72 Jahren in Ettlingen bei Karlsruhe gestorben, wie seine Frau bestätigte. Der gebürtige Karlsruher zählte zu den meistgespielten zeitgenössischen Komponisten Europas.

Rihm hinterlässt ein umfangreiches Werk von über 500 Kompositionen, darunter Opern, große Orchesterwerke, Kammermusik, Musiktheater und Vokalstücke. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Opern „Die Eroberung von Mexico“, „Die Hamletmaschine“, „Dionysos“, „Jakob Lenz“, „Proserpina“ und „Das Gehege“. Auch sein Orchesterrepertoire fand breite Anerkennung.

Bereits im Alter von elf Jahren begann Rihm mit ersten Kompositionsversuchen. Später studierte er an der Karlsruher Hochschule für Musik (HfM) bei Eugen Werner Velte und setzte sich intensiv mit der Musik von Arnold Schönberg und Anton Webern auseinander. In Köln lernte er bei Karlheinz Stockhausen. 1985 wurde er Nachfolger seines Lehrers Velte als Professor für Komposition an der HfM. Seinen Durchbruch erlebte er 1974 auf den Donaueschinger Musiktagen mit der Uraufführung des Orchesterstückes „Morphonie“.

Neben seiner kompositorischen Tätigkeit engagierte sich Rihm auch kulturpolitisch. Er war Präsidiumsmitglied des Deutschen Komponistenverbands, des Deutschen Musikrats, Kuratoriumsmitglied der Heinrich-Strobel-Stiftung und Mitglied des GEMA-Aufsichtsrates. Bis zuletzt war er als künstlerischer Leiter in die Planungen des Lucerne Festivals eingebunden.

„Wolfgang Rihm wird uns als Schöpfer von musikalischen Werken mit unzähligen Bedeutungsebenen in Erinnerung bleiben“, würdigte ihn Astrid Koblanck, die Vorstandsvorsitzende des Musikverlags Universal Edition. Mit Rihm verliere nicht nur die Universal Edition, sondern die gesamte zeitgenössische Musikwelt eine wichtige Schlüsselfigur.

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