Start Allgemein Studie: „Doomscrolling“ am Smartphone schadet der psychischen Gesundheit

Studie: „Doomscrolling“ am Smartphone schadet der psychischen Gesundheit

10
Pexels (CC0), Pixabay

Eine neue Studie hat untersucht, wie exzessives Scrollen durch Nachrichten- und Social-Media-Feeds, auch bekannt als „Doomscrolling“, uns schadet. Demnach macht Doomscrolling ängstlich, misstrauisch und verzweifelt.

Wer sein Smartphone nachts immer in Griffweite hat, kennt das Phänomen: Kurz vor dem Einschlafen noch die Schlagzeilen überfliegen, Benachrichtigungen bei Instagram checken und auf Threads spannende Diskussionen verfolgen. Schon ist die erste Tiefschlafphase verloren, und das sogenannte „Doomscrolling“ hat zugeschlagen.
Doomscrolling raubt uns sprichwörtlich den Schlaf

Schlafexperten raten generell davon ab, das Smartphone mit ins Bett zu nehmen. Das endlose Scrollen durch Nachrichten- und Social-Media-Feeds kann jedoch überall und jederzeit stattfinden. Ein internationales Forscherteam hat nun untersucht, wie genau dies geschieht und die Ergebnisse im Journal of Computers in Human Behavior Reports veröffentlicht.
Existenzangst, Misstrauen und Verzweiflung

Die Studie zeigt, dass problematischer Medienkonsum (vor allem von negativen Nachrichten und Hass-Kommentaren) zu Existenzängsten führt und die Wahrnehmung verstärkt, dass die Mitmenschen schlecht und die Welt ungerecht ist.
Eine Quelle „indirekten Traumas“

800 Universitätsstudenten aus den USA und dem Iran nahmen an der Studie teil. Es wurden kulturell unterschiedliche Auswirkungen festgestellt: Im Iran verursacht Doomscrolling beispielsweise mehr Menschenhass. Unabhängig davon ist Doomscrolling laut Studie eine „Quelle indirekten Traumas“, da die Betroffenen das Leid vieler anderer Menschen aus zweiter Hand miterleben.
Aus Angst, etwas zu verpassen

Die Studie fand heraus, dass das Verpassen schlechter Nachrichten zu einer Angst führt, etwas Wichtiges zu verpassen. Dank unserer Smartphones ist die nächste negative Nachricht immer nur einen Wisch entfernt.
Gefühlslage: Hilflos und hoffnungslos

„Ständig schlechten Nachrichten und negativen Informationen ausgesetzt zu sein, erinnert uns an unsere eigene Sterblichkeit und wie wenig Kontrolle wir über unser Leben haben“, erklärt Reza Shabahang, Hauptautor der Studie von der australischen Flinders University. Wer jedoch seine Smartphone-Gewohnheiten aktiv hinterfragt, könne sich aus diesem Teufelskreis befreien, so Shabahang.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein