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Kritik an digitaler Bahncard: SPD, CDU und Sozialverbände warnen vor Ausschluss von Nutzergruppen

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jonasreichard (CC0), Pixabay

Politiker von SPD und CDU sowie Sozialverbände üben scharfe Kritik an der Deutschen Bahn, da die Bahncard nur noch digital erhältlich ist. Nadine Heselhaus (SPD) erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass die Digitalisierung nicht dazu führen dürfe, „Menschen von gesellschaftlicher Teilhabe auszuschließen“. Seit Anfang Juni werden die Bahncards 25 und 50 ausschließlich digital angeboten, was ein digitales Kundenkonto voraussetzt.

Heselhaus betonte, dass in Deutschland rund 3,1 Millionen Menschen das Internet noch nie genutzt hätten. Diese Entscheidung der Deutschen Bahn könne somit eine bedeutende Anzahl von Menschen benachteiligen, insbesondere ältere Menschen und diejenigen ohne Zugang zu digitalen Technologien.

Auch die CDU äußerte Bedenken. Abgeordnete mahnten, dass die Deutsche Bahn die Bedürfnisse aller Kunden berücksichtigen müsse und forderten eine Lösung, die sowohl digitale als auch traditionelle Optionen umfasst. Sozialverbände schließen sich dieser Kritik an und warnen davor, dass durch die ausschließlich digitale Verfügbarkeit der Bahncard eine Barriere für viele Menschen geschaffen werde.

Die Deutsche Bahn verteidigte die Umstellung mit dem Argument der Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. Sie verwies auf die Möglichkeit, die digitale Bahncard auszudrucken und wie gewohnt zu nutzen. Dennoch bleiben Kritiker skeptisch und fordern eine Rückkehr zur Wahlmöglichkeit zwischen digitaler und physischer Bahncard, um die Inklusion aller Nutzer zu gewährleisten.

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