Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich ist die rechtsnationale Partei Rassemblement National zur stärksten Kraft aufgestiegen. Laut Mitteilung des Innenministeriums erreichte die Bewegung von Marine Le Pen in der ersten Runde 33 Prozent der Stimmen. Das Linksbündnis landete mit etwa 28 Prozent auf dem zweiten Platz, während das Mitte-Bündnis von Präsident Emmanuel Macron lediglich 20 Prozent erzielte.
Die endgültige Sitzverteilung in der Nationalversammlung wird jedoch erst bei den Stichwahlen in einer Woche entschieden. Diese Ergebnisse könnten bedeutende Auswirkungen auf die politische Landschaft und die Regierungsfähigkeit Frankreichs haben, da alle Parteien nun intensiv um die noch unentschiedenen Wählerstimmen werben werden.
Analysten sehen das starke Abschneiden der rechtsnationalen Partei als Ausdruck der Unzufriedenheit vieler Bürger mit der aktuellen Regierung und deren Politik. Marine Le Pen zeigte sich erfreut über das Ergebnis und betonte die Notwendigkeit eines Wandels in der französischen Politik. Das Mitte-Bündnis von Präsident Macron steht vor der Herausforderung, in der zweiten Runde deutlich besser abzuschneiden, um eine stabile Mehrheit in der Nationalversammlung zu sichern.