In der malerischen oberbayerischen Gemeinde Benediktbeuern herrscht große Besorgnis um eines ihrer wertvollsten Kulturdenkmäler. Die prachtvolle Basilika Sankt Benedikt, ein Meisterwerk des Barocks aus dem 17. Jahrhundert, steht vor einer existenziellen Bedrohung. Was zunächst als routinemäßige Dachsanierung nach einem verheerenden Hagelunwetter im letzten Sommer begann, hat sich zu einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit entwickelt.
Pfarrer Stiegler, sichtlich erschüttert, enthüllte die schockierende Wahrheit: „Unsere geliebte Basilika ist akut einsturzgefährdet. Bei den Sanierungsarbeiten stellten wir fest, dass Teile der kunstvollen Stuckdecke jederzeit hätten herabstürzen können. Es ist ein Wunder, dass bisher niemand zu Schaden gekommen ist.“
Diese alarmierende Entdeckung zwang die Verantwortlichen zu drastischen Maßnahmen. Die Wallfahrtskirche, ein spiritueller Anziehungspunkt für Gläubige und Kunstliebhaber aus nah und fern, musste umgehend für die Öffentlichkeit gesperrt werden. Eine Entscheidung, die Pfarrer Stiegler sichtlich schwerfiel: „Es bricht mir das Herz, die Türen unseres Gotteshauses schließen zu müssen, aber die Sicherheit unserer Gemeindemitglieder und Besucher hat oberste Priorität.“
Die vor der Gemeinde liegenden Herausforderungen sind gewaltig. Experten schätzen, dass die umfassenden Sanierungsarbeiten mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit, um dieses architektonische Juwel für künftige Generationen zu bewahren. Die vorläufige Kostenschätzung von 6,8 Millionen Euro lässt erahnen, welch monumentale Aufgabe vor den Restauratoren liegt.
Doch in der Krise zeigt sich auch der unerschütterliche Geist der Gemeinde. Pfarrer Stiegler blickt trotz allem hoffnungsvoll in die Zukunft: „Diese Basilika hat Kriege, Naturkatastrophen und Jahrhunderte überdauert. Mit Gottes Hilfe und der Unterstützung unserer Gemeinschaft werden wir sie in neuem Glanz erstrahlen lassen.“
Die Gemeinde Benediktbeuern steht nun vor der Herausforderung, nicht nur die finanziellen Mittel für die Sanierung aufzubringen, sondern auch während der langen Schließung den Zusammenhalt und die spirituelle Gemeinschaft zu bewahren. Pläne für alternative Gottesdienststätten und kulturelle Veranstaltungen sind bereits in Arbeit, um das reiche geistliche und kulturelle Leben des Ortes aufrechtzuerhalten.
Während Handwerker und Restauratoren ihre Arbeit aufnehmen, bleibt die Basilika Sankt Benedikt ein stummer Zeuge ihrer eigenen Geschichte – eine Geschichte, die nun um ein weiteres, herausforderndes Kapitel reicher wird. Die nächsten zwei Jahre werden zeigen, ob es gelingt, dieses barocke Meisterwerk vor dem Verfall zu retten und für zukünftige Generationen zu bewahren.
