Es gibt eine akute Ärzteknappheit in Kalabrien, Süditalien, wo in den letzten zehn Jahren 18 Krankenhäuser geschlossen wurden. Dies hat zu ernsthaften Problemen bei der medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten geführt. Die Direktorin des Krankenhauses in Polistena, Dr. Francesca Liotta, berichtet von dramatischen Zuständen auf ihrer Intensivstation, die eigentlich 22 Ärzte benötigt, aber nur sechs hat. Sie selbst arbeitet weiterhin als Anästhesistin, um die Versorgung aufrechtzuerhalten.
Um dieser Notlage entgegenzuwirken, hat die Region Kalabrien fast 500 kubanische Ärzte rekrutiert, die nun helfen sollen, die medizinische Versorgung in der Region sicherzustellen. Diese Ärzte spielen eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung weiterer Krankenhausschließungen, wie in Polistena, wo 15 kubanische Ärzte die Schließung der Intensivstation abgewendet haben. Die Ärzte aus Kuba nutzen ihre Fähigkeiten trotz begrenzter Ressourcen effektiv und zeigen ein hohes Maß an Engagement für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.
Die Maßnahme, kubanische Ärzte nach Italien zu holen, basiert auf einer Politik, die Fidel Castro in den 1960er Jahren initiiert hat und nun in Zeiten akuter Ärzteknappheit ihre Wirkung entfaltet. Trotz der Herausforderungen zeigt sich Dr. Liotta optimistisch, dass dieser Austausch langfristig dazu beitragen wird, die medizinische Versorgung in Kalabrien zu verbessern und die Gesundheitsdienste für die Bevölkerung aufrechtzuerhalten.