Angesichts einer steigenden Zahl verfassungsfeindlicher Vorfälle an Schulen hat Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner davor gewarnt, die Schüler unter Generalverdacht zu stellen. Feußner sagte, dass im Land knapp 211.000 Schüler seien und der Anteil dieser Vorfälle bei 0,03 Prozent liege, also im Promillebereich. Sie betonte, dass nicht jede Meldung auch ein Fall für die Ermittlungsbehörden sei.
Im laufenden Schuljahr haben die Schulen in Sachsen-Anhalt bislang 62 extremistische Fälle an das Landesschulamt gemeldet, während es im gesamten Schuljahr davor 25 waren. Feußner erklärte, dass trotz der Zunahme der gemeldeten Fälle die absolute Zahl gering sei und keine pauschalen Verdächtigungen gerechtfertigt seien.
Die Ministerin betonte die Wichtigkeit präventiver Maßnahmen und pädagogischer Ansätze, um Extremismus effektiv entgegenzuwirken. Schulen und Lehrkräfte sollten Unterstützung erhalten, um ein Umfeld zu schaffen, in dem demokratische Werte gefördert und extremistische Tendenzen frühzeitig erkannt und adressiert werden können. Feußner rief zudem dazu auf, sensibel und differenziert mit dem Thema umzugehen, um das Vertrauen zwischen Schülern, Lehrkräften und Eltern nicht zu untergraben.