Adobe sorgt mit einer Änderung seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) für Aufregung, besonders unter Fotografen und Grafikern. Mit der Begründung, nach verbotenem Bildmaterial zu suchen, plant Adobe, künftig größeren Zugriff auf Nutzerdaten in der Adobe-Cloud zu haben.
Widerstand und Proteste
Laut Heise online gibt es Widerstand und Proteste vor allem von professionellen Kunden gegen die geplante Änderung der AGB. Adobe, bekannt für seine Bildbearbeitungs- und Videoschnittprogramme, will die firmeneigenen Cloud-Systeme „Creative Cloud“ und „Document Cloud“ nicht nur maschinell, sondern auch manuell durch menschliche Mitarbeiter durchsuchen lassen.
Manuelle Durchsuchung
In den aktualisierten US-amerikanischen AGB heißt es nun: „We may access, view or listen to your content through both automated and manual methods, but only in limited ways.“ Diese Änderung ist derzeit nur in den amerikanischen AGB zu finden, aber in den deutschen AGB wird die manuelle Suche an anderer Stelle in Passage „4.1 Inhalte“ erwähnt.
Gründe und rechtliche Grundlage
Adobe begründet die Änderungen mit der Notwendigkeit, Gesetze einzuhalten und missbräuchliche Inhalte zu verhindern. In einem Blogpost vom 6. Juni erklärt Adobe: „Adobe requires a limited license to access content solely for the purpose of operating or improving the services and software and to enforce our terms and comply with law, such as to protect against abusive content.“
Bedenken der Kunden
Die Änderung stößt auf Bedenken, da in der Adobe-Cloud oft unveröffentlichte oder vertrauliche Bilder und Filme gespeichert werden. Kunden befürchten, dass die manuelle Überprüfung durch Menschen das Risiko birgt, dass vertrauliche Inhalte wie Logos oder Projekte vorzeitig bekannt werden könnten, was zu Vertragsstrafen und Urheberrechtsproblemen führen könnte.
Gespanntes Verhältnis
Das Verhältnis zwischen Adobe und seinen professionellen Kunden war bereits zuvor angespannt. Fotografen befürchten, dass Adobe die Inhalte auf den Cloudservern zur Schulung einer generativen Bild-KI nutzen könnte. Adobe beteuert jedoch, dass sie keine KI mit Inhalten aus der Cloud trainiere und das Eigentum der Kunden respektiere.
Alternativen und Nachteile
Um sicherzustellen, dass sensible Inhalte geschützt bleiben, könnten Kunden versuchen, diese lokal statt in der Cloud zu speichern. Allerdings verlangen einige Adobe-Software-Anwendungen den Cloud- oder Internet-Zugriff. Dies zeigt die Nachteile der Markt-Dominanz von Adobe, da Alternativen oft zusätzliche Schulungen und Kompatibilitätsprobleme mit sich bringen.