Das Apothekensterben in Deutschland schreitet rapide voran. Laut der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) haben allein im Jahr 2023 rund 500 Apotheken geschlossen, eine Zahl, die der gesamten Apothekenanzahl in Thüringen entspricht. „Die Versorgung der Menschen ist in Gefahr“, warnte Verbandschefin Gabriele Overwiening.
Innerhalb von 20 Jahren hat ein Fünftel der Apotheken aufgegeben. Nach Zahlen des Apothekendienstleisters Noventi sind seit Jahresbeginn 2024 noch einmal 142 Schließungen hinzugekommen. Diese Entwicklung zeigt eine besorgniserregende Tendenz, die sowohl die Verfügbarkeit von Medikamenten als auch die persönliche Beratung der Patienten beeinträchtigt.
Gründe für die Schließungen sind vielfältig und umfassen wirtschaftlichen Druck, hohe Betriebskosten und den wachsenden Wettbewerb durch Online-Apotheken. Die ABDA fordert daher dringend Maßnahmen zur Unterstützung der lokalen Apotheken, um die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherzustellen.
Die Schließungen betreffen vor allem ländliche Regionen, wo Apotheken oft eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen. Die Folgen sind längere Wege für Patienten und eine geringere Verfügbarkeit von Arzneimitteln und pharmazeutischer Beratung.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit eines strukturellen Wandels im Apothekenwesen, um die nachhaltige Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen und den Fortbestand der Apotheken zu gewährleisten.