16 Millionen Touristen besuchten 2023 die Kanarischen Inseln, was für die 2,2 Millionen Einwohner eine enorme Belastung darstellt. Wohnraum ist knapp, und die Natur leidet unter dem Massentourismus. Unter dem Motto „Die Kanaren haben eine Grenze“ protestierten Zehntausende gegen den Ansturm. Sie forderten eine Obergrenze für Touristen und bezahlbaren Wohnraum für Einheimische.
Wohnraum ist auf den Kanaren schon lange Mangelware, und der Erwerb von Immobilien durch Ausländer ist ein großes Thema. Die niedrigen Löhne machen Wohnungen für Einheimische oft unerschwinglich. Viele junge Menschen sehen keine Zukunft auf den Inseln und verlassen sie.
Die Demonstranten kritisierten das schädliche Tourismusmodell und forderten strengere Regeln für Ferienunterkünfte sowie eine Umweltsteuer für Touristen. Konkret forderten sie einen Baustopp für zwei neue Hotels auf Teneriffa und ein Mitspracherecht der Insulaner bei Tourismusentscheidungen.
Die Tourismusbranche ist zwar unverzichtbar für die Wirtschaft der Inseln, sie macht 35 Prozent des BIP aus und sichert 40 Prozent der Arbeitsplätze. Doch viele Einheimische profitieren nicht vom Boom – die Kanaren sind unter den Autonomen Gemeinschaften Spaniens das zweitärmste Gebiet.