Am Montag führte das Landeskriminalamt Berlin im Auftrag der Staatsanwaltschaft der Stadt eine Reihe von Wohnungsdurchsuchungen durch, die auf den Verdacht der Verbreitung, des Erwerbs und des Besitzes von kinder- und jugendpornografischen Materialien abzielten. Diese Aktionen waren ein Teil der abschließenden Phase der „Action-Week“ der Norddeutschen Allianz gegen sexualisierte Gewalt an Kindern. Diese Initiative, geleitet vom Landeskriminalamt Niedersachsen, sah in den Bundesländern Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin die Vollstreckung von über 300 Durchsuchungsbeschlüssen durch 634 Beamtinnen und Beamte vor. In der Hauptstadt waren 71 Polizeibeamte mit zwei Staatsanwälten vor Ort, die sogar an einigen Durchsuchungen teilnahmen.
Im Zuge dieser Razzien wurden zahlreiche Speichergeräte wie Laptops, PCs und Smartphones beschlagnahmt. Die Altersgruppe der Verdächtigen spannt sich von 19 bis 64 Jahre. Es wird vermutet, dass sie verschiedene Online-Plattformen wie KIK, Shagle, Google Drive, Snapchat, Bing Image, Dropbox, Facebook, WhatsApp, OneDrive, Discord und Instagram genutzt haben, um Bild- und Videomaterial, das sexuellen Missbrauch von Minderjährigen darstellt, zu verbreiten.
Die Durchsuchungen erstreckten sich über mehrere Bezirke Berlins, einschließlich Orte wie Lichterfelde, Tempelhof, Steglitz, und viele mehr, um nur einige zu nennen.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist einen Anstieg der Fälle in diesem Deliktsbereich von 2022 bis 2023 aus, wobei das National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) einen sprunghaften Anstieg der Meldungen von 14.500 Fällen im Jahr 2015 auf 179.000 im Jahr 2023 meldete. Die Aufklärungsquote bleibt mit etwa 80% im Jahr 2022 und 90% im Jahr 2023 bemerkenswert hoch. Die oft detaillierten Informationen in den Meldungen des NCMEC sowie Fortschritte in der Technologie leisten einen wesentlichen Beitrag zu dieser effizienten Aufklärungsrate. Auffällig ist zudem der steigende Anteil von Material, das von Jugendlichen oder Kindern unwissentlich über eigene Bilder und Videos verbreitet wird.