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Kritik

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qimono (CC0), Pixabay

Eine aktuelle Untersuchung von Oil Change International (OCI) und Friends of the Earth US, die vom „Guardian“ aufgegriffen wurde, legt offen, dass die führenden Volkswirtschaften der Welt weiterhin erhebliche finanzielle Mittel in den Ausbau fossiler Brennstoffprojekte in ärmeren Ländern investieren. Dies steht im Gegensatz zu ihren öffentlichen Verpflichtungen, die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren und somit aktiv gegen die Klimakrise vorzugehen. Zwischen 2020 und 2022 haben die G-20-Länder, eine Gruppe führender Industrie- und Schwellenländer, über multilaterale Entwicklungsbanken insgesamt 142 Milliarden US-Dollar in solche Projekte fließen lassen, während im selben Zeitraum nur 104 Milliarden US-Dollar in die Förderung erneuerbarer Energien investiert wurden.

Besonders hervorgehoben werden Kanada, Japan und Südkorea, die als Hauptfinanziers fossiler Brennstoffprojekte im genannten Zeitraum identifiziert wurden, wobei Gasprojekte im Vergleich zu Kohle und Öl bevorzugt finanziert wurden. Interessant ist hierbei, dass die G-7-Staaten, zu denen Japan und Kanada gehören, sich 2022 eigentlich dazu verpflichtet hatten, die Auslandsfinanzierung fossiler Brennstoffe zu beenden. Dennoch zeigt die Studie, dass insbesondere die Unterstützung für Öl- und Gasprojekte weiterhin auf hohem Niveau fortgesetzt wurde.

Ein besonders kritischer Punkt ist die Fortführung neuer Investitionen in fossile Brennstoffe durch Japan bis Mitte März 2024, was auf die Ausnutzung von Schlupflöchern in internationalen Vereinbarungen hindeutet. Die Weltbank, ebenso wie die USA, Deutschland, Italien und Großbritannien, setzten ihre finanzielle Unterstützung für fossile Brennstoffprojekte fort, wobei ein signifikanter Anteil dieser Investitionen in Gasprojekte floss.

Diese Enthüllungen werfen ein kritisches Licht auf die tatsächlichen Handlungen der führenden Volkswirtschaften im Hinblick auf die Klimakrise. Trotz internationaler Vereinbarungen und Versprechen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Unterstützung einer nachhaltigeren Energiepolitik scheinen kurzfristige wirtschaftliche Interessen und politische Strategien noch immer Vorrang zu haben. Dies untergräbt nicht nur die globalen Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel, sondern stellt auch eine direkte Bedrohung für die Zukunft ärmerer Länder dar, die am stärksten von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind.

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