In Thüringen wird eine Software zur Verarbeitung sensibler Patientendaten verwendet, die erhebliche Sicherheitsmängel aufweist. Diese betrifft nicht nur Gesundheitsämter in Sachsen-Anhalt, sondern hat auch in Thüringen Einzug gehalten, wie Recherchen des MDR aufdecken. Die betroffenen Regionen sind der Landkreis Eichsfeld, der Unstrut-Hainich-Kreis, der Saale-Holzland-Kreis sowie die Stadt Gera, während die Landeshauptstadt Erfurt die Einführung der Software aktuell vorbereitet.
Das Programm, das in diesen Gebieten für die Bearbeitung von medizinischen Daten wie Röntgenbildern, Hörtest-Ergebnissen, HIV-Diagnosen oder medizinischen Gutachten genutzt wird, birgt das Risiko, dass sensible Patienteninformationen in die Hände Unbefugter gelangen könnten. Dies würde einen gravierenden Eingriff in die Privatsphäre der Patienten bedeuten und das Vertrauen in das Gesundheitssystem erschüttern.
Das Innenministerium in Magdeburg hat bereits reagiert und empfiehlt, die Software nur noch unter Einschränkungen zu nutzen, um das Risiko eines Datenlecks zu minimieren. Der Hersteller aus Kaiserslautern weist darauf hin, dass die Sicherheitsprobleme behoben werden können, sofern die Gesundheitsämter die notwendigen Anpassungen in den Einstellungen des Programms vornehmen.
Diese Situation wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, die Datensicherheit in Gesundheitseinrichtungen kontinuierlich zu überprüfen und zu verbessern, um die Vertraulichkeit und Integrität von Patientendaten zu gewährleisten. Es steht viel auf dem Spiel, nicht zuletzt das Vertrauen der Bürger in die digitale Infrastruktur des Gesundheitswesens.