Der europäische Bankensektor sieht sich zunehmend mit den Folgen einer tiefgreifenden Krise auf dem Markt für Gewerbeimmobilien konfrontiert. Besonders in Österreich ist eine spürbare Zunahme von finanziellen Risiken und eine signifikante Steigerung bei den ausfallgefährdeten Krediten zu verzeichnen. Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) legte dar, dass das Volumen der als gefährdet eingestuften Kredite im Bereich der Gewerbeimmobilien in den letzten Monaten des vergangenen Jahres auf 3,2 Milliarden Euro angewachsen ist, ein Anstieg von fast einer Milliarde Euro im Vergleich zum dritten Quartal.
Nicht nur die Menge der ausfallgefährdeten Kredite hat zugenommen, sondern auch die Quote der sogenannten „faulen“ Kredite kletterte von 3,4 auf 4,6 Prozent. Damit übersteigt Österreich den EU-Durchschnitt, der bei 4,3 Prozent liegt. Auch Deutschland, Österreichs Nachbarland, spürt die Auswirkungen dieser Entwicklung stark. Hier erhöhte sich das Volumen ausfallgefährdeter Kredite im selben Zeitraum von 9,7 auf beachtliche 13,6 Milliarden Euro.
Während Österreich und Deutschland deutlich von dieser Entwicklung betroffen sind, zeigen Daten, dass sie im europäischen Vergleich nicht die Spitzenreiter der Krise sind. Spanien und Italien verzeichnen mit 6,6 bzw. 6,5 Prozent höhere Quoten ausfallgefährdeter Kredite, obwohl auch hier ein leicht rückläufiger Trend festzustellen ist.
Die Situation unterstreicht die Dringlichkeit für Banken und Regulierungsbehörden, Maßnahmen zu ergreifen, um die Resilienz gegenüber den wachsenden Risiken im Sektor der Gewerbeimmobilien zu stärken. Die Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die breiteren wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Europa in Zeiten globaler Unsicherheit konfrontiert ist.