Laut Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums vergibt Russland Anteile zuvor verstaatlichter Unternehmen gezielt an Unternehmer, die den Kreml und den Krieg gegen die Ukraine unterstützen. Diese Umverteilung, als Teil der „Deprivatisierung“ bezeichnet, folgt wohl der Aufforderung zur Bildung einer neuen, durch den Krieg geprägten nationalistischen Elite.
Die Notwendigkeit, steigende Rüstungsausgaben zu finanzieren, verstärkt durch Wirtschaftssanktionen und Kapitalflucht, erhöht den finanziellen Druck auf Russland. Es wird angenommen, dass Russland damit seine Kontrolle über Schlüsselindustrien, insbesondere die Rüstungsbranche, verstärken möchte.
Seit dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wurden etwa 180 Unternehmen mit einem geschätzten Wert von 11,5 Milliarden US-Dollar staatlich übernommen, wobei ausländischen Firmen und solchen im Besitz von im Ausland lebenden Russen Vorrang eingeräumt wurde. Ziel sei es, die Verbindungen zu westlichen Akteuren in der russischen Wirtschaft zu minimieren.
