Schluss mit Blitzerfotos! Ab sofort heißt es in Italien „Basta!“ für die Zusendung von Beweisfotos bei Geschwindigkeitsüberschreitungen. Ein neuer Erlass des Verkehrsministeriums, der am gestrigen Tag in Kraft trat, priorisiert den Schutz der Privatsphäre von Verkehrsteilnehmern.
Strafbescheid statt Beweisfoto
Auto- und Motorradfahrer, die in Zukunft zu schnell unterwegs sind, erhalten lediglich noch den Strafbescheid per Post. Die Beweisfotos, die häufig auch Gesichter von Fahrern und Beifahrern zeigen, bleiben bei den Behörden.
Einspruch möglich
Einzig bei Einspruch gegen den Strafbescheid werden die Fotos herangezogen, um den Fall zu klären. Diese Regelung gilt auch für ausländische Urlauber, die auf Italiens Straßen geblitzt werden.
Datenschutzbehörde gibt grünes Licht
Der Erlass, der nach einem Bericht der Tageszeitung „Corriere della Sera“ bereits von der italienischen Datenschutzbehörde abgesegnet wurde, soll vor allem Missbrauch und unliebsame Situationen verhindern.
Unangenehme Situationen ade
In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass Verkehrssünder durch die Veröffentlichung von Blitzerfotos in den Medien oder sozialen Netzwerken an den Pranger gestellt wurden. Unangenehme Situationen für die Betroffenen, aber auch Imageschäden und sogar Ehekrisen waren die Folge.
Vorreiter in Europa
Mit dem neuen Erlass nimmt Italien eine Vorreiterrolle in Europa in Sachen Datenschutz im Straßenverkehr ein. Das Land mit den landesweit meisten Radarfallen (über 11.000) setzt ein Zeichen für die Balance zwischen Sicherheit und Privatsphäre.