Fast zwei Millionen Menschen in Deutschland leben mit Demenz, oft ohne genaue Diagnose. Ein Demenz-Screening bietet Gewissheit, und der Landkreis Cham unterstützt dies.
Am 8. März 2024 waren im Landratsamt Cham über 100 Termine für kostenlose Demenz-Tests rasch ausgebucht. Das digitale Demenzregister Bayern (digiDEM) führte innerhalb von zehn Minuten verschiedene kognitive Aufgaben durch, um verschiedene Gehirnregionen zu prüfen.
Wichtig: Das Testergebnis ist keine endgültige Diagnose. Bei einem negativen Ergebnis werden die Teilnehmer an Fachärzte überwiesen, da auch andere Ursachen wie ein Gehirntumor Gedächtnisverlust verursachen können.
Prof. Peter Kolominsky-Rabas betont, dass es normal ist, gelegentlich Dinge zu vergessen. Doch bei häufigem Vergessen von Geburtstagen oder Telefonnummern sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Die weltweite Zunahme von Demenzerkrankungen bis 2030 um fast 40 Prozent, insbesondere bei Frauen, zeigt eine Studie der Weltgesundheitsorganisation. Das digitale Demenzregister Bayern führt Demenz-Screening-Tests durch, darunter auch im Landkreis Cham.
Aufgrund des Andrangs beim ersten Testtag wird es im Herbst einen weiteren Tag mit über 100 Terminen geben. Landrat Franz Löffler betont die Notwendigkeit, das Thema Demenz in der Mitte der Gesellschaft zu verankern.
Der Landkreis Cham engagiert sich bereits seit 2022 intensiv im Umgang mit dem Thema Demenz. Unter dem Namen „Demenz-Verzögerer“ laufen Kurse, die darauf abzielen, Demenzerkrankungen bei älteren Menschen möglichst lange hinauszuzögern. Diese wissenschaftlich begleiteten Kurse könnten deutschlandweit eingeführt werden, wenn sich ihr Nutzen bestätigt.
