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Haiti: Banden greifen Regierungsgebäude an – Hauptstadt im Chaos

12019 (CC0), Pixabay

Port-au-Prince, 8. März 2024 – Nach Tagen der Gewalt in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince haben bewaffnete Banden am Abend des 7. März mehrere Regierungsgebäude angegriffen. Zielscheiben waren unter anderem der Nationalpalast, das Innenministerium und ein regionales Hauptquartier der Polizei. In sozialen Netzwerken berichten Nutzer von heftigen Schusswechseln.

Die Gewaltwelle in Port-au-Prince hält bereits seit einer Woche an. Polizeiwachen wurden angegriffen, der Flughafen war Schauplatz von Schießereien, was zur Einstellung des Flugverkehrs führte. Das Gesundheitssystem steht laut UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Rande des Zusammenbruchs. Bei Angriffen auf zwei Gefängnisse am vergangenen Samstag konnten mehr als 4.500 Häftlinge entkommen.

Die humanitäre Lage in Haiti war schon vor der Eskalation der Gewalt prekär. Laut UNO leidet fast die Hälfte der elf Millionen Einwohner des Karibikstaats an akutem Hunger. Große Teile von Port-au-Prince (ca. 80%) stehen unter der Kontrolle von gewalttätigen Banden.

Die beiden mächtigsten Banden haben sich nun zusammengeschlossen und drohen mit einem Bürgerkrieg, falls der Interims-Premierminister Ariel Henry nicht zurücktritt. Henry hatte sich zuvor bereit erklärt, bis Ende August 2025 Wahlen abzuhalten. Die ersten seit der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse im Juli 2021. Henry befindet sich derzeit auf einer Auslandsreise und kehrte aufgrund der Sicherheitslage nicht nach Haiti zurück. Die US-Regierung forderte ihn auf, den Prozess hin zu Wahlen zu beschleunigen. UNO-Generalsekretär António Guterres rief dazu auf, die Finanzierung einer vom UNO-Sicherheitsrat genehmigten multinationalen Sicherheitsmission in Haiti sicherzustellen.

Die Zukunft Haitis steht auf dem Spiel. Die anhaltende Gewalt, die prekäre humanitäre Lage und die politische Instabilität drohen das Land in einen Abgrund zu stürzen. Die internationale Gemeinschaft muss dringend handeln, um Haiti zu stabilisieren und die Bevölkerung vor der Verzweiflung zu bewahren.

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