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Jugendgesundheit in Deutschland

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natureaddict (CC0), Pixabay

Eine bundesweite Studie zeigt, dass die meisten Kinder und Jugendlichen an deutschen Schulen sich zu wenig bewegen und dass ihre Gesundheit stark von Faktoren wie Wohlstand, Alter und Geschlecht abhängt. Die Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)-Studie, veröffentlicht am Montag in Berlin, berichtet über einen deutlichen Anstieg von Beschwerden wie Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen, Einschlafproblemen und Niedergeschlagenheit bei Schulkindern in Deutschland.

Laut der Studie berichten etwa die Hälfte der Mädchen und ein Drittel der Jungen über mehrfache psychosomatische Gesundheitsbeschwerden, wobei eine deutliche Zunahme im zeitlichen Verlauf zu verzeichnen ist. Die Daten wurden seit dem Schuljahr 2009/10 alle vier Jahre von 11- bis 15-Jährigen erhoben. An der jüngsten Erhebung im Jahr 2022 nahmen 6.475 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland teil.

Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von mindestens 60 Minuten täglicher Bewegung wird von nur etwa jedem zehnten Mädchen, jedem fünften Jungen und einem von acht gender-diversen Jugendlichen erreicht. Es wurde auch festgestellt, dass mit zunehmendem Alter weniger Bewegung stattfindet.

Die Studie zeigt auch, dass psychosomatische Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen zwischen 2010 und 2022 stetig zugenommen haben. Trotzdem sind die meisten befragten Kinder und Jugendlichen mit ihrer Gesundheit zufrieden, wobei 84 Prozent ihren Gesundheitszustand als gut einschätzen und 87 Prozent eine hohe Lebenszufriedenheit angeben.

Mobbing in Schulen hat sich seit 2017 kaum verändert, ist jedoch im Vergleich zu 2009 und 2013 zurückgegangen. Der Anteil derjenigen, die von Cybermobbing betroffen sind, ist jedoch von vier auf sieben Prozent gestiegen. Lebenszufriedenheit hängt auch stark mit dem Wohlstand zusammen, wobei Kinder aus Familien mit niedrigem Wohlstand häufiger eine niedrige Lebenszufriedenheit angeben.

Studienleiter Matthias Richter betont, dass der Grundstein für die Gesundheit im Erwachsenenalter in der Kindheit und Jugend gelegt wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesellschaft noch besser darin werden muss, junge Menschen zu erreichen, und dass zielgruppenspezifische Maßnahmen notwendig sind, um die verschiedenen Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen.

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