Die Unternehmensgruppe Theo Müller hat kürzlich einen bitteren Schluck aus der Wirtschaftswelt serviert, indem sie die schrittweise Schließung zweier ihrer Molkereien bis zum Sommer 2026 bekannt gab. Diese Entscheidung, die wie ein Donnerschlag in den betroffenen Gemeinden ankam, wirft rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Ungewissheit.
Besonders der Standort Heilbronn scheint wie eine Zitrone ausgepresst worden zu sein, nur um am Ende die treuen Mitarbeiter im strömenden Regen stehen zu lassen. Der Konzern führt als Gründe für diese drastische Maßnahme an, dass die betroffenen Standorte Heilbronn und Schefflenz unter erheblichem Kostendruck stehen und keine wettbewerbsfähigen Produktkalkulationen mehr zulassen. Die Marktsituation wird als „herausfordernd“ beschrieben, und in Heilbronn sei zudem ein „enormer Investitionsbedarf“ notwendig, um den Standort aufrechtzuerhalten.
Diese Ankündigung hinterlässt einen fahlen Nachgeschmack und wirft die Frage auf, ob die Unternehmensführung wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um die Molkereien zu retten, oder ob sie einfach den einfachsten Weg gewählt hat, indem sie die Standorte schließt und die Mitarbeiter ihrem Schicksal überlässt. In einer Zeit, in der Solidarität und Verantwortung gegenüber der Belegschaft mehr denn je gefordert sind, wirkt diese Entscheidung besonders herb.