Im Jahr 2022 verzeichnete Deutschland eine beispiellose Nettozuwanderung, den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gibt an, dass der Zuwanderungssaldo bei etwa 1,5 Millionen Menschen lag. Insgesamt zogen 2,7 Millionen Menschen nach Deutschland, während im gleichen Zeitraum 1,2 Millionen Menschen das Land verließen.
Ein wesentlicher Faktor für diese hohe Zuwanderungszahl war der Krieg in der Ukraine. Etwa 41 Prozent der Zugewanderten im Jahr 2022 stammten aus der Ukraine, was die direkten Auswirkungen des Konflikts auf die Migrationsbewegungen in Europa unterstreicht. Zusätzlich zu diesem kriegsbedingten Anstieg der Zuwanderung wurden auch Nachholeffekte aus den Jahren 2020 und 2021 beobachtet, in denen die Mobilität aufgrund der Corona-Pandemie eingeschränkt war.
Diese Entwicklung stellt Deutschland vor neue Herausforderungen und Chancen. Es gilt, Integrationsmaßnahmen zu stärken und den Zuwanderern Unterstützung in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt und soziale Eingliederung zu bieten. Gleichzeitig bietet die Zuwanderung Potenzial für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft, insbesondere angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels in verschiedenen Branchen. Die effektive Bewältigung dieser Herausforderungen wird entscheidend sein, um die positiven Aspekte der Zuwanderung zu maximieren und gleichzeitig soziale Spannungen zu minimieren.