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Kennen Sie noch die konzertierte Aktion?

Prawny (CC0), Pixabay

Die „konzertierte Aktion“ war ein wirtschaftspolitisches Instrument in der Bundesrepublik Deutschland, das in den späten 1960er Jahren eingeführt wurde. Das Konzept basierte auf dem Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967, das vier Hauptziele verfolgte: Stabilität des Preisniveaus, hoher Beschäftigungsstand, außenwirtschaftliches Gleichgewicht und stetiges sowie angemessenes Wirtschaftswachstum, bekannt als das „magische Viereck“.

Die konzertierte Aktion war eine Form des korporatistischen Dialogs zwischen der Bundesregierung, den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften. Ihr Ziel war es, die wichtigsten wirtschaftlichen Akteure an einen Tisch zu bringen, um gemeinsame Lösungen für wirtschaftliche Herausforderungen zu finden, insbesondere zur Bekämpfung von Inflation und Arbeitslosigkeit. Durch diesen Dialog sollte eine abgestimmte Wirtschafts- und Sozialpolitik erreicht werden, um die Ziele des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes zu unterstützen.

Die konzertierte Aktion basierte auf der Idee, dass die großen wirtschaftlichen Interessengruppen gemeinsam Verantwortung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung übernehmen und auf diese Weise eine Art sozialen Frieden und Stabilität gewährleisten sollten. Dieses Vorgehen war ein Ausdruck des Versuchs, die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland weiterzuentwickeln und zu stabilisieren.

Im Laufe der Zeit verlor die konzertierte Aktion jedoch an Bedeutung. Gründe hierfür waren unter anderem Konflikte zwischen den Beteiligten, unterschiedliche Interessenlagen und eine allgemein veränderte wirtschaftspolitische Ausrichtung. In den 1970er Jahren nahm ihre Bedeutung deutlich ab, und schließlich wurde sie in den 1980er Jahren eingestellt. Trotz ihres Endes bleibt die konzertierte Aktion ein wichtiges historisches Beispiel für den Versuch, durch Kooperation und Dialog zwischen verschiedenen sozialen Gruppen wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.

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