Der jüngst vom Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, vorgestellte Ernährungsreport beleuchtet die aktuellen Trends und Präferenzen der Deutschen in Bezug auf ihre Ernährung sowie ihre Erwartungen an die Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft.
Laut einer von Forsa durchgeführten Studie verzeichnet Deutschland einen Rückgang beim Fleischkonsum: Heutzutage konsumiert nur noch jeder Fünfte täglich Fleisch, gegenüber einem Drittel im Jahr 2015. Parallel dazu verzeichnen vegane und vegetarische Alternativen einen Zuwachs an Interesse, angetrieben von Neugierde sowie Bewusstsein für Umwelt- und Tierschutz.
Özdemir hebt die zunehmende Tendenz der Gesellschaft hervor, reflektiertere Entscheidungen in Bezug auf die Ernährung zu treffen, wobei ein besonderer Fokus auf Regionalität und dem Wohl der Tiere liegt. Die Studie zeigt, dass ein Großteil der Teilnehmenden eine intensivere politische Unterstützung für humane Tierhaltung (91%) und ökologische Landwirtschaft (87%) befürwortet.
Es zeigt sich auch, dass Verbraucher bereit sind, mehr Geld für Fleisch aus tierfreundlicher Haltung auszugeben, wobei 65% darauf achten, Produkte mit Tierwohllabel zu kaufen. Der Minister unterstreicht die Relevanz von Transparenz und sieht in klar gekennzeichneten Herkunftsinformationen eine Möglichkeit, die deutschen Standards in Bezug auf Qualität und Tierwohl zu betonen.
Özdemir plant, in seiner künftigen Agenda die Kennzeichnung zur Tierhaltung zu erweitern und Regelungen zu schaffen, die Kinder vor Werbung für ungesunde Nahrungsmittel schützen und gleichzeitig die Verpflegungsqualität in Kindertagesstätten, Schulen und Kantinen verbessern.
Er betont auch die Wichtigkeit einer vielfältigen und qualitativ hochwertigen Ernährung und der Bereitstellung gesunder und nachhaltiger Lebensmitteloptionen in öffentlichen Institutionen, um gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht entgegenzuwirken und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.