In den frühen Morgenstunden des Samstags starteten palästinensische Extremisten aus dem Gazastreifen unerwartet Raketenangriffe auf verschiedene Ziele in Israel. Hamas, eine islamistische Gruppierung, übernahm die Verantwortung für diese Aktionen und kündigte an, dass dies der Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel sei.
Die Gruppe äußerte, dass ihre Absicht darin bestehe, den angeblichen „Verbrechen“ Israels Einhalt zu gebieten, wie Mohammed Deif, der Militärchef der Hamas, in einer am Samstagmorgen veröffentlichten Botschaft erklärte.
Als Reaktion auf den Raketenbeschuss wurden in mehreren israelischen Städten Warnsirenen aktiviert. Die israelischen Streitkräfte appellierten an die Bewohner der südlichen und zentralen Regionen des Landes, sich in Schutzräume zu begeben.
Augenzeugenberichte und in sozialen Medien geteilte Videos dokumentieren Straßenkämpfe und Schusswechsel in dem Gebiet. Nach den Angriffen strömten Menschen auf die Straßen.
Berichten von Sanitätern zufolge gab es bei den Angriffen in den Gemeinden Aschkelon, Gedera und Javne Verletzte. In Gedera wurde eine 70-jährige Frau durch einen direkten Treffer in einem Gebäude lebensgefährlich verletzt, so der Rettungsdienst Magen David Adom.
Es ist derzeit unklar, wie die Angreifer die streng gesicherte Grenze überwinden konnten. Auf sozialen Medien wird unter anderem ein Video geteilt, das eine Drohne zeigt.
Während Israel das jüdische Fest Simchat Tora feiert, plant Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Sicherheitsberatungen mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Armee durchzuführen.
Dieser Überraschungsangriff erfolgt in einem Kontext zunehmender Spannungen, insbesondere im besetzten Westjordanland, wo die Sicherheitslage sich verschärft hat. Vier Palästinenser wurden seit Donnerstag bei Anschlägen oder Auseinandersetzungen mit den israelischen Streitkräften getötet. Seit Beginn des Jahres starben 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei verschiedenen Anschlägen.
