In einem mutigen Schritt zur Stärkung des Verbraucherschutzes hat die Verbraucherschutzministerin Lemke angekündigt, gegen die sogenannte „Shrinkflation“ im Einzelhandel vorzugehen. Shrinkflation bezeichnet das Phänomen, bei dem die Produktmenge in der Verpackung reduziert wird, der Preis jedoch gleich bleibt, wodurch sich faktisch eine versteckte Preiserhöhung ergibt. In einem ausführlichen Interview mit dem „Handelsblatt“ bezeichnete die Ministerin aus den Reihen der Grünen diese Praxis als „ein großes Ärgernis“.
„Verbraucherinnen und Verbraucher werden hier in die Irre geführt,“ kritisierte Lemke, während sie die Taktiken von Unternehmen anprangerte, die versuchen, Preiserhöhungen hinter einer veränderten Verpackungsgestaltung zu verbergen. In ihren Augen handelt es sich hierbei um einen eklatanten Verstoß gegen die Prinzipien der Transparenz und Fairness, die im Handel gelten sollten.
Um diesem weit verbreiteten Problem beizukommen, plant die Ministerin eine Novellierung des Verpackungsgesetzes. „Es soll klargestellt werden, dass es nicht zulässig ist, gleichbleibend große Verpackungen bei verringertem Inhalt zu verwenden,“ erläuterte sie. Dies gilt auch in umgekehrter Richtung: Wenn der Inhalt gleich bleibt, darf die Verpackung nicht vergrößert werden, um den Eindruck eines besseren Angebots zu erwecken.
Das anvisierte Gesetz würde weitreichende Konsequenzen für die Industrie und den Einzelhandel haben, die sich an die neuen Standards anpassen müssten. Aber auch für die Verbraucher würde es eine wichtige Veränderung bedeuten. Es wäre ein Schritt hin zu mehr Ehrlichkeit und Transparenz beim Einkauf, was letztlich dem Verbrauchervertrauen zugutekommen würde.
Mit dieser mutigen Initiative signalisiert Ministerin Lemke, dass der Verbraucherschutz in ihrer Amtszeit nicht nur ein leeres Versprechen ist, sondern mit konkreten Maßnahmen untermauert wird. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die geplanten Änderungen in der politischen Landschaft und in den zuständigen Gremien aufgenommen werden. Aber eins ist sicher: Das Thema hat nun die Aufmerksamkeit erhalten, die es verdient, und die Debatte ist in vollem Gange.