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Wien: Viele Hundetrainer in fragwürdigem Licht
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Wien: Viele Hundetrainer in fragwürdigem Licht

Sweetpitbull (CC0), Pixabay

In Wien häufen sich derzeit Beschwerden über Hundetrainerinnen und -trainer, die oft veraltete und beängstigende Trainingsmethoden anwenden. Die Tierschutzombudsstelle Wien empfiehlt daher, bei der Auswahl von Hundetrainern bestimmte Kriterien zu berücksichtigen.

Das Trainieren oder Ausbilden von Hunden ist ein freies Gewerbe, was bedeutet, dass die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist und kein spezieller Qualifikationsnachweis erforderlich ist. Anders ausgedrückt, jeder kann sich als Hundetrainer anbieten. Neben unqualifizierten Trainern gibt es jedoch auch etablierte Trainer, die veraltete Methoden verwenden, die darauf abzielen, Hunde zu erschrecken und zu ängstigen, um bestimmte Verhaltensweisen zu ändern oder anzulernen.

„In letzter Zeit haben wir vermehrt Berichte über Hundetrainerinnen und -trainer erhalten, die Methoden verwenden, die den Tieren schaden können“, sagte Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien (TOW). Hundehalter haben das Training oft abgebrochen, weil sie schockiert über Methoden wie das Ziehen an der Leine waren. Diese Erfahrungen können auch den Hunden schaden.

Trainerwahl, Trainingsumgebung und Methoden

Hunde sind unsere Lebensgefährten, und es ist selbstverständlich, dass wir ihnen keinen Schaden zufügen möchten, betonte Persy. Um sicherzustellen, dass dies der Fall ist, sollten bei der Auswahl eines Trainers bestimmte Aspekte beachtet werden, darunter die Qualifikation des Trainers, die Umgebung für das Training sowie die verwendeten Methoden und Ausrüstung. Gutes Training basiert nicht nur auf dem Kennenlernen des Hundes durch den Trainer, sondern es ist oft auch erforderlich, dass unerfahrene Hundehalter lernen, die Körpersprache ihres Hundes zu verstehen.

Eine erste Orientierung bei der Suche nach Trainern bietet das Gütesiegel „Tierschutzqualifizierte Hundetrainer:innen“ der VetMedUni Wien. Diese Trainer erfüllen die Qualitätskriterien der TOW und verpflichten sich zu einem respektvollen Umgang mit den Hunden. Sie sorgen auch für eine ideale Trainingsumgebung und raten von Hundezonen oder Parks ab, da diese zu viele Ablenkungen für die Hunde bieten. Persy betonte auch, dass qualifizierte Trainer zunächst nach den Ursachen für unerwünschtes Verhalten bei einem Tier suchen. Oftmals weiß der Hund einfach nicht, was von ihm erwartet wird.

Verbot von strafbasiertem Training

Methoden, die darauf abzielen, den Hund zu ängstigen oder zu erschrecken, um eine Verhaltensänderung zu erzwingen, bergen auch Gefahren. Sie können das Vertrauen zwischen Hund und Halter beeinträchtigen und zu gefährlichen Fehlverknüpfungen führen, warnte Persy: „Wenn ein Hund zum Beispiel immer erschreckt wird, wenn er einen anderen Hund anbellt, wird er die Anwesenheit anderer Hunde mit negativen Erfahrungen verknüpfen. Weitere Probleme wie Angst und Aggression sind vorprogrammiert.“

„Hundetraining, das auf Strafe basiert, ist für den Hund mit Angst und Schmerzen verbunden und daher nach dem Tierschutzgesetz verboten“, stellte Persy klar. Solche Methoden umfassen das Ziehen und Zerren an der Leine, das Werfen von Gegenständen wie Schlüsselbunden oder Blechdosen oder das Drängen des Hundes, einschließlich Tritte mit dem Fuß. Persy empfahl Hundehaltern, auch auf ihr Bauchgefühl zu hören und das Training abzubrechen, wenn sie Bedenken haben.

Persy fasst zusammen, dass gutes Training nicht vom Preis abhängt. Jedes gewünschte Verhalten kann auf freundliche und tiergerechte Weise trainiert werden. Qualifizierte Hundetrainer rechtfertigen keine strafbasierten Methoden. Sie sind in der Lage, Fragen zum Trainingsplan kompetent zu beantworten und sind nicht nur ihren menschlichen Klienten, sondern auch den Tieren verpflichtet.

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