Staatsanwaltschaft Hof

Staatsanwaltschaft Hof

1550 Js 13824/​22

Im gegenständlichen Verfahren wurde gegen folgende Person rechtskräftig eine Einziehung angeordnet:

Nach der genannten Entscheidung könnte Ihnen als Anspruchsinhaber aus d. der Verurteilung zugrunde liegenden Tat(en) ein Entschädigungsanspruch gegen den Verurteilten zustehen.

Der Entscheidung liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Bisher unbekannte Täter inserierten auf der socialmedia Plattform Instagram Gegenstände um dadurch potentielle Käufer auf sich aufmerksam zu machen. Dabei soll ein Kaufvertrag geschlossen werden und der Kaufpreis vorab auf ein von den unbekannten Tätern angegebenes Konto überwiesen werden. Tatsächlich soll es auf Seiten der unbekannten Täter jedoch zu keinem Zeitpunkt zu einer Warenlieferung kommen. Sie spiegeln ihre Leistungswilligkeit beziehungsweise Leistungsfähigkeit lediglich vor. Eine tatsächliche Lieferung findet dann der ursprünglichen Absicht der Täter entsprechend, nicht statt. Bei den Geschädigten entsteht ein dementsprechender Schaden.

Es fanden folgende Transaktionen durch verschiedene Dritte statt:

Der ehemals Beschuldigte ist Kontoinhaber des Kontos mit der IBAN DE35 1001 1001 xxx xxx 75 bei der N26 Bank. Insgesamt gingen ab 30.06.2022 bis zum 07.07.2022 gingen von verschiedenen Privatpersonen insgesamt 22.383,15 EUR auf das Konto ein, bei denen sich kein wirtschaftlich nachvollziehbarer Zusammenhang mit dem Kontoinhaber feststellen lässt. Die eingehenden Gelder wurden zeitnah wieder abverfügt. Lieferadresse für die angegebene Mastercard und Meldeadresse des Kontoinhabers, die bei der N26 Bank angegeben wurden, weichen voneinander ab. Der ehemals Beschuldigte soll sein Konto für die Geldeingänge zu Verfügung gestellt haben, obwohl ihm die inkriminierte Herkunft des Geldes bekannt gewesen sei. Hierbei haben die unbekannten Täter jedoch, ohne die Kenntnis des ehemals Beschuldigten dessen Identitätsdaten verwendet, um ein Konto auf dessen Namen zu eröffnen, ohne dass dieser selbst davon Kenntnis hatte.

Zur Sicherung etwaiger Ansprüche von Anspruchsinhabern konnten bislang Vermögenswerte von derzeit 4.348,35 EUR gesichert werden.

Diese Mitteilung erfolgt, um Ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, Ihre Rechte auf Entschädigung bei der Staatsanwaltschaft Hof geltend machen zu können bzw. um mitzuteilen, ob Sie Ihre Rechte bereits anderweitig durchgesetzt haben/​durchsetzen werden und diesbezüglich ggf. schon Maßnahmen ergriffen wurden.
Zur Geltendmachung bei der Staatsanwaltschaft Hof melden Sie Ihre Ansprüche bitte binnen 6 Monaten nach Zugang dieser Mitteilung unter Angabe des o.g. Aktenzeichens hier an.
Die Anmeldung ist innerhalb dieser Frist formlos möglich und kostenfrei (§ 459k Abs. 1 StPO).
Machen Sie Ihre Ansprüche binnen der genannten Frist nicht geltend, wird der Staat Eigentümer der bei Vollstreckung der Einziehung beigetriebenen Wertersatzbeträge.

Eine Auszahlung durch die Staatsanwaltschaft an Sie kann nur dann erfolgen, wenn alle anderen Anspruchsinhaber ebenfalls vollständig entschädigt werden können. Andernfalls müssten Sie Ihre Ansprüche erneut in einem Insolvenzverfahren über das Vermögen des Einziehungsbetroffenen anmelden. Hierüber werden Sie gegebenenfalls nochmals von einem Insolvenzverwalter aufgefordert.
Da eine vorzeitige Entschädigung nicht möglich ist, werden Sie gebeten, von Sachstandsanfragen abzusehen.
Der Staatsanwaltschaft ist es nicht erlaubt, im Einzelfall rechtlichen Rat zu erteilen und nicht möglich, Auskünfte über etwaige Erfolgsaussichten des Entschädigungsverfahrens zu geben.
Bitte sehen Sie deshalb von Rückfragen ab und lassen Sie sich ggf. anwaltlich beraten.