Inmitten eines sonnigen Julitags, während elektronische Musik aus einem Lautsprecher erklingt, arbeiten Männer in gelb-leuchtenden Warnwesten am Aufbau des Solarparks Witznitz. In der ehemaligen Tagebaufläche südlich von Leipzig, im traditionellen Kohleabbaugebiet Neukieritzsch, soll Deutschlands größter Solarpark entstehen. Die Solarmodule für den 500 Hektar großen Park wurden in China hergestellt. Die Region, die einst dunkle Kohle förderte, wird nun von Baggerseen, Feldern und kleinen Ortschaften geprägt.
Der Energiepark Witznitz wird im Herbst 2023 ans Netz gehen und 650 Megawattstunden Strom pro Jahr produzieren, was etwa 200.000 Vier-Personen-Haushalte versorgen kann. Damit entspricht er etwa einem Drittel der aktuellen Produktion des nahegelegenen Braunkohlekraftwerks Lippendorf. Die Vision ist, dass Neukieritzsch auch nach der Schließung des Kohlekraftwerks im Jahr 2035 ein Standort für die Energiewirtschaft bleibt, diesmal jedoch vollständig auf Solarenergie ausgerichtet. Der Solarpark wird von der Moveon Energy GmbH betrieben, und Wolfgang Pielmaier ist der technische Leiter des Projekts.