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Das mit der Inflation und der Rendite

geralt (CC0), Pixabay

Die Inflationsrate ist spürbar gesunken. Gemäß vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamts betrug sie im Mai 2023 im Vergleich zum Vorjahr 6,1 Prozent. Im April 2023 lag die Teuerungsrate noch bei 7,2 Prozent, und zu Beginn des Jahres betrug sie sogar 8,7 Prozent. Obwohl die Renditen von Tagesgeld und Festgeld aufgrund der Zinserhöhungen der EZB steigen, bieten diese Anlageformen derzeit keinen vollständigen Schutz vor Wertverlust aufgrund von Inflation. Der sogenannte Realzins, also der verbleibende Zins nach Abzug der Inflation, bleibt weiterhin negativ.

Sachwerte bieten nach wie vor Möglichkeiten, sich vor Inflation zu schützen. Im Gegensatz zu Zinsanlagen besitzen Sachwerte tatsächliches Eigentum und können Renditen erzielen, die über der Inflationsrate liegen. Ob sich eine Investition in Sachwerte im Einzelfall lohnt, lässt sich jedoch erst im Nachhinein feststellen. Die Unberechenbarkeit dieser Anlagen schreckt viele Anleger vor Aktieninvestitionen ab, da das Risiko für vorsichtige Anleger zu hoch ist. Allerdings weiß man auch bei Immobilien, Edelmetallen, Kunstwerken oder Sammlerstücken nie, wie sich ihr Wert in 10 oder 20 Jahren entwickeln wird. Es besteht auch hier das Risiko von Wertverlusten.

Trotz des niedrigen Zinsniveaus sollten Anleger nicht auf sichere Zinsanlagen verzichten, da sie Stabilität in der Vermögensanlage bieten. Im Gegensatz zu Sachwerten unterliegen Tagesgeld und Festgeld keinen Wertschwankungen. Zinsanlagen ermöglichen den Anlegern auch, liquide zu bleiben, was wichtig ist, um unerwartete Engpässe oder kurzfristige Anschaffungen zu bewältigen. Die Bargeldreserve ermöglicht es Anlegern beispielsweise, ihre Aktienbestände nach einem deutlichen Kursrückgang aufzustocken.

Reale Renditen ergeben sich, wenn man die Inflation von der nominalen Wertentwicklung abzieht. Ist die reale Rendite positiv, bleibt die Kaufkraft des Geldes erhalten oder steigt sogar an. So können nicht nur Sachwerte vor Inflation schützen, sondern auch Anleihen. Unsere Analyse zeigt, dass deutsche Staatsanleihen tatsächlich über fünf Jahrzehnte hinweg Inflationsschutz geboten haben. Erst in den letzten Jahren haben sie diesen Schutz verloren, und einjährige Papiere haben bereits in den Zehnerjahren keinen Inflationsschutz mehr geboten. Es ist klar: Wenn die nominale Rendite, also die Rendite vor Abzug der Inflation, negativ ist, ist auch die reale Rendite negativ.

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