Im Ringen um die Unions-Kanzlerkandidatur hat es einen Schlagabtausch führender CDU-Politiker gegeben. Nachdem Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff indirekt von CDU-Chef Armin Laschet abgerückt war, forderte Schleswig-Holsteins Landeschef Daniel Günther gestern seinerseits CSU-Chef Markus Söder zur Aufgabe auf.
Söder habe gesagt, dass er ohne Groll die Kandidatur des CDU-Vorsitzenden unterstützen wolle, sollte dieser die Rückendeckung der CDU-Gremien erhalten, sagte Günther dem „Spiegel“.
Das sei am Montag geschehen. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass das Wort eines CSU-Vorsitzenden und bayrischen Ministerpräsidenten gilt. Langsam wird es aber Zeit, diese klare Zusage auch einzulösen“, fügte Günther hinzu. Auch die CDU-Vizevorsitzende Julia Klöckner setzte sich für Laschet als Kanzlerkandidat der Union ein.
Haseloff hatte mit einem Interview mit dem „Spiegel“ für Aufregung gesorgt, weil er erklärte, dass die Wahl des Kanzlerkandidaten von Popularitätswerten abhängig gemacht werden sollte.
Vergessen darf man dann aber nicht, dass in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr wählt wird und Haseloff derzeit Gefahr läuft, nur 2-stärkste Partei zu werden, hinter der AfD.