Bayern ist wegen der hohen Coronavirus-Zahlen von heute an wieder im Katastrophenmodus. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) stellte den Katastrophenfall gestern Abend offiziell fest und setzte damit den Kabinettsbeschluss von Sonntag um. „Ziel ist eine koordinierte und strukturierte Vorgehensweise aller im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen und Organisationen“, erklärte er. Die Regelung ist zunächst bis zum 9. Januar 2021 befristet.
Zugleich wird der Präsenzunterricht für ältere Schülerinnen und Schüler in Bayern deutlich eingeschränkt: Ab Klassenstufe acht sollen die Klassen überall geteilt werden und in Wechselunterricht übergehen. In Hotspots ab einer Inzidenz von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche sollen die Schüler ab der achten Klasse komplett in den Distanzunterricht wechseln. Ferner gelten landesweit strengere Ausgangsbeschränkungen.
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Auf die Slowakei kommt demnächst ein neuerlicher Lockdown zu, weil die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen zuletzt wieder rasch angestiegen ist. Das bestätigte Innenminister Roman Mikulec gestern nach einer sechsstündigen Beratung des Nationalen Krisenstabes in Bratislava. Weitere Details wolle die Regierung heute bekannt geben.
Schon bisher waren in der Slowakei die Schulen für alle über zehn Jahre alten Schülerinnen und Schüler geschlossen, Restaurants durften keine Gäste einlassen, sondern Speisen und Getränke nur zum Mitnehmen oder für den Konsum im Freien verkaufen. Die meisten Geschäfte durften aber unter strengen Auflagen offen bleiben. Experten empfehlen seit Tagen einen „echten Lockdown“ mit Schließung aller Geschäfte mit Ausnahme jener für Lebensmittel und andere unentbehrliche Güter.
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Das US-Pharmaunternehmen Pfizer hat versichert, dass trotz der ungewöhnlich raschen Herstellung von Coronavirus-Impfstoffen keine notwendigen Sicherheitsstandards übersprungen worden seien. Mit Blick auf den Impfstoff von Pfizer und dem Mainzer Unternehmen Biontech sagte Pfizer-Chef Albert Bourla: „Wir haben keine Abkürzung genommen.“
Er verstehe die Bedenken angesichts der Geschwindigkeit, mit der Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus entwickelt worden seien. Der Impfstoff von Biontech und Pfizer sei dennoch sicher und effektiv, versicherte Bourla gestern auf einer Online-Konferenz des Internationalen Pharma-Verbandes IFPMA. Der Biontech-Pfizer-Impfstoff sei auf „genau die gleiche Weise getestet“ worden, „wie wir jeden anderen Impfstoff testen, der im Umlauf ist“.
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Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in Deutschland hat sich der Virologe Christian Drosten für eine rasche Verschärfung der Maßnahmen ausgesprochen. „Es ist schon so, dass wir jetzt unbedingt etwas tun müssen“, sagte der Charite-Wissenschaftler im „Coronavirus-Update“ von gestern bei NDR-Info. Die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass die Weihnachtszeit zu einem Anstieg der Fallzahlen führe. Werde jetzt nicht nachreguliert, drohe Ende Januar 2021 und „über den gesamten Februar hinaus“ ein Lockdown mit enormen Folgen für die Wirtschaft.