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Kommt die Legalisierung des Online-Glücksspiels?

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay

Etwa eine halbe Million Menschen in Deutschland weist ein problematisches Spielverhalten auf, schätzt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Der Anteil an Online-Glücksspielen nimmt hierbei immer weiter zu und könnte aktuell schon bei rund 20 Prozent liegen. Die legale Möglichkeit, unbeobachtet diesem Laster zu frönen, dürfte die Suchtgefahr erheblich erhöhen.

Deshalb sprach sich der saarländische SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Commerçon gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ dagegen aus, Online-Casinos zu legalisieren. „Wir haben in den letzten Jahren viele Anstrengungen unternommen, um die Spielhallen in den Städten zurückzudrängen“, so Commerçon. Könnte man zukünftig überall legal mit dem Handy spielen, wäre das ein „Dammbruch“, vor allem, da der Spielerschutz im Internet noch schwerer zu gewährleisten wäre als in der Realwelt.

Ein weiteres Problem: „Mit einer Legalisierung von Online-Glücksspiel wird auch Werbung für diese Angebote legal.“ Das sei genau das Gegenteil von Suchtprävention, die man eigentlich erreichen wolle. Commerçon kritisierte zudem das vorgesehen monatliche Einzahllimit von 1.000 Euro, das er für viel zu hoch hält. Auch die SPD in Sachsen-Anhalt spricht sich gegen die Legalisierung aus. Sollten die SPD-Landtagsfraktionen im Saarland und Sachsen-Anhalt bei ihrem Nein bleiben, dürfte der Glücksspielstaatsvertrag als Ganzes ins Schlingern geraten, da eine Klausel im Vertrag vorsieht, dass ihn mindestens 13 Länder bis zum 31. März 2021 ratifiziert haben müssen – andernfalls wird er gegenstandslos.

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