Ich weiß nicht, ob Sie das alles vorhergesehen haben, aber ich kann mir das nicht vorstellen. Vielleicht war aber auch Ihr jugendliches Alter der Grund für eine gewisse Unbekümmertheit beim Start mit dem Projekt adcada.
Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, wenn man ein klares Ziel hat und weiß, was man will. Ich habe aber zu keinem Zeitpunkt den Eindruck gewonnen, dass Sie wissen, was sie tun, denn, mit Verlaub, in all den Dingen, die Sie da getan haben, kann man kein Experte sein, das bekommen auch Sie nicht hin. Sie sind gelernter Postler bei der schweizerischen Post. Das ist ein ehrbarer Beruf, aber dass Sie dort die Grundlagen als Unternehmer vermittelt bekommen haben, kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe auch geraume Zeit versucht, zu verstehen, was eigentlich die Idee ihres Start-ups war. Außer der Antwort „Geld einsammeln“ habe ich da nichts herausbekommen; das kann aber auch an mir liegen.
Bei all diesen Dingen, die Sie da angefangen haben, mit Verlaub, konnte ich nicht feststellen, dass Sie davon Ahnung haben. Selbst wenn Sie Mitarbeiter haben, die Ahnung haben könnten, wie wollen Sie das selber beurteilen, wenn Sie möglicherweise gar nicht wissen, was Ihnen der Bewerber da erzählt, der vor Ihnen sitzt.
Alle diese Dinge und viele weitere Kleinigkeiten haben dann bei mir alle „roten Warnlämpchen“ angehen lassen, denn mit jedem Cent, den Sie eingesammelt haben, haben Sie ja auch die Verpflichtung übernommen, das Geld an die Anleger wieder zurückzuzahlen.
Das ist eine Verpflichtung, bei der ich aktuell nicht sehen kann, wie Sie diese einhalten können. Ich habe absolut nichts gegen Sie persönlich, denn ich kenne Sie ja persönlich ja gar nicht, außer dass ich Sie mal im „Vorbeihuschen“ vor meinem Büro gesehen habe. Sie hatten ja nicht einmal den Mut gehabt, anzuklopfen und hereinzukommen, um ein Gespräch zu führen. Was hat Sie daran gehindert, einfach mal zu sagen: „Hallo Herr Bremer, was schreiben Sie da alles über mich im Internet? Hier bin ich, stellen Sie mir ihre Fragen direkt“. Das taten Sie aber nicht, sind aber dafür 700 km gefahren, um ein paar Fotos zu machen. Sie gestatten, dass ich da nur den Kopf schütteln kann.
Mal ehrlich, ein Unternehmer, der einen Arsch in der Hose hat, der klärt solche Dinge, denn so egal werden ihnen, wie ich mittlerweile weiß, meine Berichte ja nicht gewesen sein…
Nun könnten Sie vor den Scherben ihrer jungen unternehmerischen Bilanz stehen. Wäre das so, dann hätte das möglicherweise einen sehr großen Einfluss auf Ihre persönliche Zukunft, über welche dann dunkle Wolken aufziehen. Vielleicht wird Ihnen das ja nun irgendwann einmal bewusst, wenn die vielen Schulterklopfer möglicherweise alle die Flucht ergriffen haben. Sie wissen ja, Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg hat nur einen. Möglich, dass dann viele Finger ehemaliger Schulterklopfer auf Sie zeigen.
Warnt jetzt möglicherweise auch noch die FMA in Liechtenstein erneut vor einem Investment aus ihrem Hause, dann heißt es „Gute Nacht, Freunde“. Da werden Sie auch mit allen neuen Internet-Veröffentlichungen nichts mehr regeln können.
Im Gegenteil, dann würden viele Jäger kommen, um dem Anleger zu sagen: „Hol Dir schnell dein Geld wieder“. Und wenn solch ein Windhundrennen erst einmal los geht, können Sie es nicht mehr aufhalten.
Sie haben doch schon jetzt gemerkt, wie viele Rechtsanwälte schon in den Startlöchern stehen. In ihrer Haut möchte ich aktuell nicht wirklich stecken. Trotzdem, wenn sie verstanden haben, dass ich nicht Ihr persönlicher Feind war, sollten Sie sich nochmals ins Auto setzen, nach Leipzig kommen und mit mir ein ordentliches Gespräch führen. Es gibt da sehr viele Dinge, die ich weiß, über die ich aber niemals berichtet habe.