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Zur energycoop eG-Pleite

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A_Different_Perspective / Pixabay

Nach dem zu urteilen, was so über die Hintergründe der Pleite des o.g. Unternehmens mittlerweile bekannt worden ist, hat wohl der erforderliche kaufmännische Sachverstand gefehlt, um die energycoop eG erfolgreich zu führen. Möglicherweise hat hier nur der Vertrieb im Vordergrund gestanden. Betroffen von diesem Vorfall sind bundesweit nun rund 43.000 Kunden, knapp ein Viertel davon in Niedersachsen.

Bereits seit Donnerstag liefert energycoop an sie keinen Strom und kein Gas mehr. Das habe der jeweilige Grundversorger übernommen, sagte der Sprecher der Insolvenzverwalterin gegenüber Medien.

Als Grund für die Pleite nennt energycoop steigende Preise beim Einkauf von Strom und Gas bei zugleich fixierten Absatzverträge.

Kunden, die noch Forderungen an die Genossenschaft haben, die nach der Insolvenz als aufgelöst gilt, sollten sich mit einem Brief bzw. einer E-Mail an den zuständigen Insolvenzverwalter (akuleba@schoofspartner.de) wenden und ihre Forderung anmelden.

Kunden, die dem Unternehmen eine Einzugsermächtigung gegeben hatten, können gezahlte Abschläge noch über ihre Bank zurückholen, was man im eigenen Interesse auch tun sollte, um den Schaden gering zu halten.

2 Kommentare

  1. Zur Aussage „Möglicherweise hat hier nur der Vertrieb im Vordergrund gestanden“ würde passen, dass laut GB 2016, Seite 5, „seit August 2016 die Vertriebsprovisionen auf alle Stromverträge mit Standardlastprofil und alle Erdgasverträge für die ersten zwölf Monate im Voraus als Akontozahlung geleistet werden“.

    Nochmal auf S. 9, damit es jeder Vertriebler kapiert: „Der Vertrieb erhält eine Abschlussprovision in Form einer Vorprovisionierung für zwölf Monate und eine dauerhafte Betreuungsprovision“.

    Hierfür hatte die „ecoop den Grundstein für die Etablierung eines Multi-Level-Marketing Vertriebes (GoGeno) gelegt, der in dieser Form bundesweit einzigartig im Energievertrieb ist“ (GB 2016, S. 11). Einzigartig … teuer??? Ab 4000 vermittelten Verträgen gibt’s einen Audi R8 geschenkt!

    Hinter „GoGeno“ steht der MLM-Strukturvertrieb des (in diesem Forum gut bekannten) Thorben Höfer. Er konnte seither „über 60.000“ Mitglieder einwerben, hier nachzulesen https://gogeno.portal-data.de/SeminarAnmeldung.php?TerminNr=10000349239.

    [Nebenbei gefragt, Herr Bremer: Warum finde ich die alten Posts dazu nicht mehr per Suche, z.B. hier https://www.diebewertung.de/wp-content/uploads/FireShot-Capture-160-Wir-suchen-ehrgeizige-Energieberater-_-https___www.ebay-kleinanzeigen.de_.pdf ???]

  2. Zur Aussage „Als Grund für die Pleite nennt energycoop steigende Preise beim Einkauf von Strom und Gas bei zugleich fixierten Absatzverträge“ führt die Seite Switchup.de aus:
    „Der Garantiepreis wurde ecoop potenziell zum Verhängnis. Die energycoop eG wirbt in den eigenen Werbeunterlagen aktiv mit einem Garantiepreis, mit dem der Strompreis nach oben gedeckelt wurde. Solange die Strom-Beschaffungspreise sinken, stellt dies natürlich kein Problem dar. Vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Großhandels-Strompreise in den letzten beiden Jahren, wurde dieses Versprechen ecoop potenziell zum Verhängnis. (…) Schließlich kann niemand vorhersehen, wie sich der Strompreis entwickelt. Und auf stetig fallende Strompreise zu hoffen, ist selten eine gute Strategie.
    Quelle: https://www.switchup.de/z/ecoop

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