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Rendite-Bonds

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Rendite-Bonds werden Anleihegattungen untergeordnet, um Perspektiven definieren zu können. Anleger sind sich heute unsicher, welche Rolle Rentenpapiere in ihrem Portfolio spielen sollten. 

Bonds ist die englische Bezeichnung für festverzinsliche Wertpapiere, kurz Anleihen genannt. Diese Darstellungen spezifizieren Rendite-Bonds. Die Wertpapiergattung verbrieft das Recht auf eine wiederkehrende Zinszahlung innerhalb eines vorher festgelegten Zeitraums. Am Ende dieses Zeitraums erhält der Anleger den in der Urkunde genannten Nominalwert zurückgezahlt. Bonds dienen der Fremdmittelaufnahme am Kapitalmarkt und werden von der öffentlichen Hand wie von Unternehmen gleichermaßen genutzt. Unternehmensanleihen werden als „corporate bonds“ bezeichnet. Pro Zinszahlung wird ein Coupon eingelöst. Auf dem Coupon stehen der Fälligkeitstermin sowie die Höhe der Zinszahlung.

Die Laufzeit der untersuchten Rendite-Bonds kann bis zu 30 Jahren betragen. Bundesanleihen verbriefen Laufzeiten von 10, 12, 15 und 30 Jahren. US Treasury Bonds (amerikanische Staatsanleihen) sind ebenfalls mit einer Laufzeit zwischen 10 und 30 Jahren ausgestattet. Rendite-Bonds unterliegen, im Gegensatz zu Aktien, geringeren Kursschwankungen. Die Verzinsung hängt von der Bonität des Emittenten ab. Risikofreudigere Anleger erwerben durchaus auch Papiere von schwächeren Emittenten und steigern so die Rendite. Konservative Anleger greifen auf konventionelle Bonds von Emittenten bester Bonität zurück und können so sicher sein, dass sie eine marktgerechte Rendite bei bester Sicherheit im Depot halten.

Marktturbulenzen zu Anfang des Jahres 2018 haben viele Anleger überrascht. Nach mehr als fünf Kalendermonaten werden auch am Aktienmarkt Irritationen festgestellt. Professionelle hatten damit gerechnet, dass die niedrige Volatilität nicht von Dauer sein würde. Am Aktienmarkt sind Schwankungsbreiten von etwa 15 Prozentpunkten pro Jahr zu erwarten. Im Jahr 2017 betrug die Schwankungsbreite im US-Aktienindex S&P 500 nur fünf Prozentpunkte. Aktienkurse haben in diesen Zeitraum so wenig geschwankt wie sonst die Anleihekurse. Dieser Zustand war nicht nachzuvollziehen. Geopolitische Risiken und sich normalisierende Geldpolitik ließen den Markt nicht in dieser Form erwarten. Es konnte so nicht weitergehen. Chancen im Anleihemarkt sind dennoch vorhanden. Klare Zuordnungen sind mehr an Meinungen orientiert und damit als „grau“ zu definieren. Strategen sehen Chancen, die sie glauben qualifiziert erläutern zu können (Liebe, W.; Pictet-Investmentstratege – 2018-06-08).

Überlegungen haben die Märkte bereits Ende Februar hervorgerufen. Nicht nur die Aktien-, sondern auch die Anleihekurse waren gefallen. Der Auslöser für die Kursrücksetzer bei Aktien war auf den Anleihemarkt zurückzuführen. Die Sorge um die Normalisierung der Geldpolitik hatte um sich gegriffen. Es wurde befürchtet, dass die Zentralbanken die Leitzinsen anheben. In der Folge reagieren die Anleihemärkte nicht linear, sondern schubweise. Eine Datenveröffentlichung wie der US-Produzentenpreisindex konnte derartige Turbulenzen auslösen. Das Zinsumfeld verunsicherte die Anleger. Plötzlich wurde die Inflation Thema. In der Folge brachen sowohl die Aktien- als auch die Anleihekurse ein (Groth, J. zu Walter Liebe, procontra – 2018-06-08).

Erwartungen der Anleger am Anleihemarkt

Das Anleiheinvestment für Anleger lässt regelmäßige Erträge, geringe Schwankungen und größere Unabhängigkeit vom Aktienmarkt erwarten. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der Anleihemarkt gegen Schwankungen nicht immun ist. Durch niedrige Zinssätze lassen sich die von den Investoren gewünschten Renditen nicht zwingend erzielen. Anpassungsfähige Anleihestrategien rücken in den Fokus. Diese wollen verwirklichen auf dem Markt der Rendite-Bonds flexibel handeln zu können. Durch die Unsicherheiten auf dem Anleihemarkt können Zinserhöhungen nicht vorausgesagt werden. Politische Auswirkungen sind nicht bestimmbar. Das ist in den USA und der EU identisch. Von Anlegern werden Kompetenzen gefordert. Erträge sollen regelmäßig fließen – auch wenn sie niedrig sind! Das kann mit weniger Risiken und durch Streuung mit unterschiedlichen Aspekten erreicht werden.

Laufende Erträge sollen Bestandteil einer attraktiven Rendite sein.

Geringe Schwankungen werden für eine stabilisierende Wirkung im Portfolio erwartet.

Eine breite Streuung jenseits des Aktienmarkts soll geringere Korrelationen bewirken.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass steigende Renditen bei Anleihen mit fallenden Kursen einhergehen. Es stellt sich die Frage ob sich Bonds heute dazu eignen, Verluste auf der Aktienseite abzufedern. Nach Auffassung der Berater könnten die Renditen in den kommenden Monaten schwanken. Zum Jahresende 2018 sollten sie sich nach diesen Argumentationen auf dem aktuellen Niveau bewegen. Es wird erwogen, Unternehmensanleihen ins Portfolio aufzunehmen. Das widerspricht früheren Strategien, die als Maxime für die Zukunft der folgenden Jahrzehnte gesehen wurden. Dagegen sprechen die weniger anziehenden Renditen sicherer Staatsanleihen noch nicht. Bei weiter steigenden Zinsen drohen erneut Kursverluste. Unternehmensanleihen kommen in der Gedankenwelt ins Spiel und widersprechen damit bisherigen Zielen. Klare Linien stehen im Widerspruch zu grauen Märkten, die so aufgerufen werden.

Mit Anleihen lassen sich in Zeiten steigender Zinsen keine Verluste erleiden. Es braucht Papiere, deren Coupon so hoch ist, dass der Mehrertrag potenzielle Kursverluste übersteigt. Das kann bei Unternehmensanleihen der Fall sein. Europäische und US-Unternehmensanleihen sind bereits sehr teuer. Die Risikoprämien der Papiere, die Spreads, sind zu niedrig geworden, um einen Puffer gegen steigende Zinsen zu bieten. Wegen der niedrigen Ausfallraten sind die Spreads angemessen. Ab dem Jahr 2019 dürfte es mehr Ausfälle geben. Risikoprämien werden steigen und die Kurse fallen. Wenn Anleger denken, dass die Ausfallraten nie wieder steigen werden, passiert meist das Gegenteil. Deshalb eignen sich Unternehmensanleihen nicht als „sicherer Hafen“.

Kein Ertrag ohne Risiko

Anleger streben am Rentenmarkt stabile Erträge ohne hohe Kursrisiken an. Andererseits gilt im Allgemeinen, dass ohne Risiko kein Ertrag zu erwarten ist. Bei Betrachtungen auf der Basis von Erfahrungswerten erscheinen Schwellenländer-Anleihen interessant. Die Schwellenmärkte befinden sich in einem früheren Stadium des Kreditzyklus als die Industriestaaten. Zugleich bieten Schwellenländer-Anleihen hohe Zinsen.

Seit Jahresbeginn haben sie nur einen geringen Kursverlust verzeichnet. Schwellenländer-Bonds sind die einzige Anleihegattung, für die in 2018 optimistische Perspektiven gesehen werden. Der Markt ist dennoch anspruchsvoll. Flexibilität ist gefragt. Echte Hilfe bieten anpassungsfähige Strategien: Sie identifizieren auf schwierigen Märkten geeignete Anleihen und schaffen dabei ein ausgewogenes Verhältnis von Vielfalt und Flexibilität. Sie agieren möglichst unabhängig von einer Benchmark und stellen das Erzielen eines positiven Gesamtertrags in den Fokus. Ausgeprägte Freiheiten erwachsen bei der Auswahl interessanter Anleihen. Dieser Ansatz soll Chancen auf gute Wertentwicklung eröffnen und zugleich Risiken minimieren. Um von dieser großen Bandbreite an Chancen weltweit zu profitieren, identifizieren die Anleihenmärkte mit der aussichtsreichsten Wertentwicklung bessere Erträge in Abhängigkeit von dem Segment, in dem sie sich befinden.

Fazit

Im Chinesischen steht für Chancen und Risiken das gleiche Schriftzeichen. Wichtige Elemente führen zu zeitgemäßen Anleihe-Lösungen. Die Strategien sollten graue Vermischungen vermeiden. Umsetzen lässt sich eine anpassungsfähige Strategie mit einem flexiblen Anlageprozess. Die wichtigsten Elemente beim Portfolioaufbau sind

    • aktive Vermögensallokation,
    • umfassende Einzeltitelauswahl,
    • passende Risikomanagement-Strategien,
    • qualifizierte Analysen.

Das Ziel bleibt Renditepotenziale am Markt zu heben, wobei eine Kombination gefragt ist aus

    • attraktiven Renditen,
    • niedriger Volatilität und reduzierten Risiken mit breit gestreutem Kapital
    • geringer Korrelation zum Aktienmarkt.

Mit Weitblick sollten erfolgreiche und durchschaubare Anleihen-Märkte angestrebt werden.

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