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Investition in Mehrzweckfrachter?

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Bei der derzeitigen Situation von Frachtschiffen ist ein Renditeversprechen in Höhe von über 10 Prozent (je nach Berechnung) schon als hochgradig kritisch einzustufen. Auch wenn der Verband deutscher Reeder euphorisch schon eine Normalisierung ab 2019 und das Ende der Talfahrt prognostiziert hat, so bleibt eine Schiffsbeteiligung doch weiterhin extrem spekulativ. Ein derartiges Angebot stammt von der Oltmann Gruppe GmbH & Co. KG, die ihren Sitz in der Ledastraße 17 in 26789 Leer hat. Sie können hier in den Mehrzweckfrachter „MS Kugelbake“ investieren und sollen schon im nächsten Jahr eine erste Auszahlung in Höhe von 5 Prozent erhalten, welche bis 2026 auf 14 ansteigen sollen. Für 2027, wenn das Schiff planmäßig veräußert wird, wird eine weitere Auskehrung in Höhe von 121,8 % erwartet.

Wohl extra dafür ins Leben gerufen wurde die BREB Schifffahrts GmbH & Co. KG MS „Kugelbake“, deren Gesellschafter die BREB Schifffahrts Verwaltungs GmbH ist. Immerhin verweist man selber im Werbeschreiben auf das Totalverlustrisiko:

„Risiken im Überblick (Auszug)

  • Unternehmerische Beteiligung mit entsprechenden Risiken
  • Risiken können sich ergeben u. a. durch Änderungen der rechtlichen o. steuerlichen Rahmenbedingungen o. aus allgemeinen Marktrisiken
  • Abweichungen von Prognosen, Renditezielen, Kosten, Einnahmen u. a. sind möglich
  • Das maximale Risiko besteht in einem vollständigen Verlust des Beteiligungsbetrages und einer Gefährdung des sonstigen Vermögens, z. B. durch eine Kreditfinanzierung der Vermögensanlage (vgl. Verkaufsexposé)“

Derzeit ist der Schiffsmarkt übersättigt, wie man an den zahlreichen Pleiten vor allem bei Containerschiffen in den letzten Monaten gesehen hat. Woher stammt denn vermutlich der günstige Kaufpreis des 2009 in Dienst gestellten Schiffes von nur 3,2 Millionen Euro? Immerhin geht es so tatsächlich schneller, bis der Einsatz sich amortisiert. Und auch wenn der hiesige Schiffstyp tatsächlich einen flexiblen Einsatz ermöglicht, ist es aber trotzdem ist fast unmöglich, die zukünftige Entwicklung vorherzusagen. Wir hoffen natürlich für die involvierten Unternehmen und Anleger, dass die Prognose des Reederverbandes zutrifft, warnen aber derzeit trotzdem vor einer Investition.

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