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Renell Wertpapierhandelsbank AG

Mittlerweile beträgt das kumulierte Bilanzminus bei der Renell Wertpapierhandelsbank AG fast 1,3 Millionen Euro. Hier muss die Geschäftsführung dringend gegensteuern, um die Bank endlich in ruhigeres und vor allem ertragreiches Fahrwasser zu bringen.Renell Wertpapierhandelsbank AG

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

Anhang zum 31. Dezember 2015

Angaben zur Bilanzierung und Bewertung einschließlich der Vornahme steuerrechtlicher Maßnahmen

Gemäß § 264 Abs. 1 Satz 1 HGB ist für Kapitalgesellschaften der Anhang „Pflichtbestandteil des Jahresabschlusses“, der denselben Prüfungs- und Offenlegungspflichten unterliegt wie die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung. Gleichermaßen findet § 340 a HGB Anwendung.

Der Anhang besteht aus folgenden Angaben, soweit im Jahresabschluss keine Angaben erfolgten:

Angaben zum Jahresabschluss insgesamt

Angaben über Ansatz und Bewertung von Posten der Bilanz

Angaben zur Gliederung des Jahresabschlusses

Aufgliederung und Erläuterung von Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

Sonstige Angaben

Angaben zum Jahresabschluss insgesamt

Mit notarieller Urkunde vom 10.03.2005 UR-Nr. 63/2005 wurde die Peter Renell Wertpapierhandelsgesellschaft mbH in die Renell Wertpapierhandelsbank AG umgewandelt.

Mit notariellen Vertrag vom 21.06.2012 übertrug die Renell Wertpapierhandelsbank AG ihren Teilbetrieb „Corporate Finance“ im Wege der Abspaltung durch Neugründung gem. § 123 Abs. 2 Nr. 2 UmwG auf die hierfür neugegründete Renell Corporate Finance GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main und Geschäftsräumen in der Schillerstraße 2, 60313 Frankfurt am Main. Die Abspaltung erfolgte rückwirkend zum 01.01.2012. Es wurden alle Aktiva, Passiva und Rechtsverhältnisse übertragen, die wirtschaftlich zum Teilbetrieb gehören. Durch die Abspaltung wurde das Vermögen der Renell Wertpapierhandelsbank AG rückwirkend zu 01.01.2012 um € 152.064,14 gemindert.

Mit notariellem Vertrag vom 16.08.2012 wurde das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bareinlage in Höhe von € 700.000,00 um € 700.000,00 auf € 3.000.000,00 durch Ausgabe von 70 neuen Stückaktien erhöht. Die Renell Corporate Finance GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main hat die neuen Aktien übernommen.

Im Ausland wurden Provisionserträge in Höhe von € 209.700,00 erzielt, die weiteren Umsätze wurden im Inland getätigt.

Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Besonderheiten der Form des Jahresabschlusses:

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Für die Gliederung und Bewertung wurden die handelsrechtlichen Vorschriften für große Kapitalgesellschaften und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und der Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) angewandt.

Die Kriterien betreffend Zuordnung des Handelsbestandes und Anlagebestandes haben sich im Geschäftsjahr nicht geändert.

Im Einzelnen waren dies folgende Grundsätze und Methoden:

Für eine klare und übersichtliche Darstellung von allen geforderten Informationen war der Raum in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung nicht ausreichend. Die Ausweiswahlrechte wurden daher überwiegend im Anhang dargestellt.

Für die Erstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden, gegenüber dem Vorjahr unveränderten, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend, soweit nicht in Ausnahmefällen wegen besonderer Umstände Abweichungen erforderlich sind. Wie im Vorjahr wurden die Erträge und Aufwendungen aus Devisengeschäften, soweit die einzelnen Devisengeschäfte einander zugeordnet werden konnten, saldiert.

Forderungen an Kunden und Forderungen an Kreditinstitute sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Forderungen gegenüber Kunden, die zum Bilanzstichtag älter als 90 Tage sind, werden pauschal einzelwertberichtigt. Eine generelle Pauschalwertberichtigung von Forderungen wurde darüber hinaus nicht gebildet.

Täglich fällige Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in gleicher Währung wurden gemäß § 10 RechKredV miteinander verrechnet und entweder als Forderung oder Verbindlichkeit gegenüber Kreditinstituten in der Bilanz ausgewiesen.

Eine Darlehensverbindlichkeit gegenüber der Frankfurter Volksbank ist mit einer Grundschuld in Höhe von T€ 400 gesichert.

Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände und entsprechend linear vorgenommen.

Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens bis zu einem Wert von € 410,00 wurden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Das im Sachanlagevermögen ausgewiesene unbebaute Grundstück in Höhe von T€ 809 wird vom Institut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit nicht genutzt.

Die Beteiligung an der EASDAQ AG stellt eine Beteiligung nach § 271 HGB dar. Sie ist nicht börsennotiert.

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem beigefügtem Anlagespiegel zu entnehmen.

Aktien und Schuldverschreibungen des Handelsbestands wurden mit dem Börsenkurs nach § 255 Abs. 4 und § 340 e Abs. 3 HGB bewertet. Sämtliche Wertpapiere sind börsennotiert. Die institutsinternen festgelegten Kriterien für die Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handelsbestand sind im Geschäftsjahr nicht geändert worden.

Im Bilanzaktivposten Handelsbestand sind T€ 143 Schuldverschreibungen und T€ 1.138 Aktien enthalten. Im Bilanzpassivposten Handelsbestand sind T€ 375 Verbindlichkeiten aus Aktien-Shortpositionen enthalten.

Die Zeitbewertung nach § 340e Abs. 3 HGB hat zu einem Risikoabschlag in Höhe von € 56.873,73 geführt. Der Risikoabschlag wurde nach bestem Ermessen mit einem 50%-igen Abschlag auf die Differenz zwischen beizulegenden Zeitwert und niedrigeren Anschaffungskosten festgelegt.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen Verrechnungskonten mit Submaklern (T€ 132), Forderungen aus Kursdifferenzen und Courtagen (T€ 71), Darlehensforderung (T€ 13) und Forderungen gegenüber Finanzamt (T€ 7). Hinsichtlich der Forderungen gegen den Submakler Richard Melchior hat das Oberlandesgericht Frankfurt der Renell AG eine Forderung in Höhe von € 1.064.530,30 nebst 8% Zinsen über dem Basiszinssatz der Deutsche Bundesbank ab dem 24. Mai 2008 zugestanden. Die Forderung wird nach Wertberichtigungen im Jahresabschluss mit € 6.199,91 ausgewiesen. Die gegenüber den Vorjahren und dem erstinstanzlichen Urteil erhöhten Zinsen wurden nicht gesondert ausgewiesen, da sie aufgrund der Bonität des Gläubigers ohnehin einer Wertberichtigung bedurft hätten.

Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (TEUR 78), Jahresabschluss- und Prüfungskosten (TEUR 55), die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen (T€ 8), Aufsichtsratskosten (TEUR 9) und Berufsgenossenschaft (T€ 5).

Rückstellungen zur Erfassung latenter Steuerbelastungen, sowie Rückstellungen nach § 249 Abs. 1 HGB waren nicht zu bilden.

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen Verrechnungskonten mit Submaklern (T€ 8), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (T€ 109) und Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer (T€ 52).

Fremdwährungspositionen in den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestanden in Polnischer Zloty, US-Dollar, Kanadischer Dollar, Australischer Dollar und Russischer Rubel. Die Währungspositionen wurden gemäß § 256 a HGB i.V.m § 340 h HGB zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Der Gesamtbetrag der Forderungen, die auf Fremdwährung lauten, beläuft sich zum Bilanzstichtag auf € 10.502,06. Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten, die auf Fremdwährung lauten, beläuft sich zum Bilanzstichtag auf € 24.124,84.

Die Bilanzierung erfolgte vor der Verwendung des Jahresergebnisses.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die einen Aufwand für künftige Perioden darstellen, gebildet.

Die periodenfremden Aufwendungen weisen Nachzahlungen für Steuerberatungskosten für das Jahr 2013 in Höhe von € 684,31 aus.

Die Eigenkapitalgliederung erfolgte nach § 272 HGB und § 150 AktG.

Sonstige Bewertungsvorschriften gem. § 340e ff HGB

Bewertung nach § 340e Abs. 3 HGB

Der Vorstand hat eine Bilanzierung der Wertpapiere und Schuldverschreibungen zu Zeitwerten unter Berücksichtigung eines Risikoabschlages in Höhe von 50 % des Differenzbetrages zwischen den Anschaffungskosten und den Zeitwerten beschlossen.

Sonderposten nach § 340g HGB

Zum Ausgleich eines Jahresfehlbetrags für das laufende Geschäftsjahr wurde der Sonderposten gemäß § 340 e Abs. 4 S. 2 Nr. 2 HGB in voller Höhe (T€ 172) aufgelöst.

Forderungen- und Verbindlichkeitenspiegel

Alle Werte in T€ Gesamt bis 3 Monate 3 Mon bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Sicher-heften
Forderungen an Kreditinstitute 717 717 0 0 0 0
Forderungen an Kunden 355 95 0 260 0 0
Sonstige Vermögensgegenstände 225 212 0 13 0 0
Verbindlichkeiten geg. Kreditinstituten 363 103 0 260 0 400
Verbindlichkeiten geg. Kunden 9 9 0 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 169 169 0 0 0 0

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB bestehen nicht.

Sonstige Anhangangaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen gem. § 285 Nr. 3a HGB

Der Gesamtbetrag der finanziellen Verpflichtungen betrifft Mietverhältnisse und beläuft sich auf € 131.660,00 davon mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr ein Gesamtbetrag in Höhe von € 131.660,00.

Angaben nach § 285 Nr. 6 HGB

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag haben das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und das außerordentliche Ergebnis nicht belastet.

Anzahl der Arbeitnehmer gem. § 285 Nr. 7 HGB

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 23 Arbeitnehmer beschäftigt.

Bezüge gemäß § 285 Nr. 9a HGB

Im Geschäftsjahr wurden an den Vorstand Bezüge in Höhe von € 507.460,52 gezahlt.

Mitglieder des Aufsichtsrates haben Bezüge in Höhe von € 25.000,00 erhalten.

Geschäftsführung und Aufsichtsrat gem. § 285 Nr. 10 HGB

Mitglieder des Vorstands sind:

Herr Peter Renell, Kursmakler, wohnhaft in Bad Homburg, (bis 11/2015; Vorsitzender)

Herr Marc Renell, Diplom-Kaufmann, wohnhaft in Bad Homburg (Vorsitzender ab 12/2015)

Herr Sebastian Wölfing, Rechtsanwalt, wohnhaft in Frankfurt am Main (ab 12/2015) (Stellvertreter)

Mitglieder des Aufsichtsrates sind:

Herr Achim Schmidt-Wissmann, Steuerberater, (Vorsitzender)

Herr Bernhard P. Kluge, Bankvorstand mit Generalvollmacht im Ruhestand, (Stellvertreter)

Herr Werner Michael Waldeck, Rechtsanwalt

Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB

Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt T€ 30 und setzt sich zusammen aus T€ 20 für Abschlussprüfungsleistungen und T€ 10 für andere Bestätigungsleistungen.

Angaben nach § 285 Nr. 29 HGB

Das Wahlrecht zur Bildung aktiver latenter Steuern nach § 274 HGB wurde nicht ausgeübt.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der Jahresabschluss ergibt nach § 264 Abs. 2 HGB ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.

Ergebnisverwendung und Rücklagenbildung

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung folgende Verwendung des Jahresergebnisses vor:

Der Jahresfehlbetrag beträgt € 876.497,96

und wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Betriebsgröße

In § 267 HGB ist geregelt, welche Größenkriterien für die unterschiedliche Einstufung der Kapitalgesellschaften gelten. Dabei sind je nach erfolgter Einstufung in sogenannte, „kleine“, „mittelgroße“ und „große“ Kapitalgesellschaften unterschiedlich ausgeprägte Vorschriften für die Rechnungslegung, Offenlegung oder eine mögliche Abschlusspflichtprüfung zu beachten. Nach § 340 Abs. 4 HGB in Verbindung mit § 340a Abs. 1 HGB gelten für Finanzdienstleistungsinstitute stets die entsprechenden Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Besondere Angaben nach §§ 152 und 160 AktG

Das Grundkapital besteht aus 300 Stück Namensaktien. Herr Peter Renell, Bad Homburg, hält davon 125 Stück. Die restlichen 175 Stück verteilen sich wie folgt: 70 Stück hält Renell Corporate Finance GmbH, 60 Stück hält Frau Christa Renell, 35 Stück Herr Marc Renell und 10 Stück Kai Renell. Insgesamt sind somit 300 Namensaktien zu einem jeweiligen Nominalbetrag in Höhe von € 10.000,00 ausgegeben. Genehmigtes Kapital im Sinne von § 160 Abs. 1 Nr. 4 existiert nicht.

Insgesamt EUR 1.294,18 wurden im Geschäftsjahr aus der gesetzlichen Rücklage gemäß § 150 Abs. 3 AktG entnommen.

Angaben zu nachrangigen Verbindlichkeiten nach § 35 Abs. 3 RechKredV

Für die nachrangigen Verbindlichkeiten sind im Geschäftsjahr € 15.000,- Zinsaufwendungen angefallen.

Folgende Informationen sind gemäß § 35 Abs. 3 RechKredV zu machen:

Mittelaufnahmen im Geschäftsjahr Mittelaufnahme 1 Mittelaufnahme 2
Betrag in € 300.000 150.000
Währung EUR EUR
Zinssatz p.A. in % 4,0 0,5
Fälligkeit 31.12.2020 31.12.2020
Bestehen einer vorzeitigen Rückzahlungsverpflichtung Nein Nein
Nachrangigkeit i.S.d. Artikels 63 ff. CRR Ja Ja

 

Frankfurt, den 27.05.2016

Renell Wertpapierhandelsbank AG

Anlagenspiegel nach Bilanzposten vom 01.01.2015 bis 31.12.2015

Renell Wertpapierhandelsbank AG, Frankfurt am Main

Bilanzposten Buchwert
A H K
01.01.2015
Zugang -Abgang
– AHK-Abgang
Umbuchung AHK-Umbuchung
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 23.731,00
1.099.972,91
4.504,67 0,00
0,00
0,00
0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 23.731,00
1.099.972,91
4.504,67 0,00
0,00
0,00
0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 818.064,57
819.966,21
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 119.198,00
474.890,59
4.137,53 -26.066,00
-131.608,20
0,00
0,00
Summe Sachanlagen 937.262,57 4.137,53 -26.066,00 0,00
1.294.856,80 -131.608,20 0,00
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 3.508,25 0,00 0,00 0,00
24.908,61 0,00 0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens 39,00 0,00 -9,00 0,00
39,00 -9,00 0,00
Summe Finanzanlagen 3.547,25 0,00 -9,00 0,00
24.947,61 -9,00 0,00
Summe Anlagevermögen 964.540,82 8.642,20 -26.075,00 0,00
2.419.777,32 -131.617,20 0,00
Bilanzposten Abschreibung Zuschreibung Buchwert
A H K
31.12.2015
Geschäftsjahr (kumuliert) -Korr.Abgang
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 14.421,67 1.090.663,58 0,00 13.814,00
1.104.477,58
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 14.421,67 1.090.663,58 0,00 13.814,00
1.104.477,58
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 657,00 2.558,64 0,00 817.407,57
819.966,21
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 37.769,53 393.030,02
-105.542,20
0,00 59.500,00
347.419,92
Summe Sachanlagen 38.426,53 395.588,66 0,00 876.907,57
-105.542,20 1.167.386,13
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 3.508,25
0,00 T 21.400,36 T 24.908,61
2. Wertpapiere des Anlagevermögens 0,00 0,00 0,00 30,00
30,00
Summe Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 3.538,25
0,00 T 21.400,36 T 24.938,61
Summe Anlagevermögen 52.848,20 1.486.252,24 0,00 894.259,82
0,00 T 21.400,36 T 2.296.802,32
-105.542,20

Bestätigungsvermerk

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der

Renell Wertpapierhandelsbank AG
Schillerstr. 2
60313 Frankfurt am Main

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) sowie den ergänzenden Regelungen in der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss auf den 31. Dezember 2015 der Renell Wertpapierhandelsbank AG, Frankfurt am Main, den gesetzlichen Vorschriften und den Vorschriften der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.

Der Lagebericht, steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Karben, den 31. Mai 2016

Markus Kriegel, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2015

Renell Wertpapierhandelsbank AG, Frankfurt am Main

AKTIVA

31.12.2015 31.12.2014
EUR EUR EUR
1. Barreserve
Kassenbestand 533,40 1.767,57
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 717.197,07 1.584.619,30
b) andere Forderungen 0,00 69.480,92
717.197,07 1.654.100,22
3. Forderungen an Kunden 354.502,38 373.017,50
davon:
4. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 30,00 39,00
5. Handelsbestand 1.280.563,02 1.456.320,89
davon:
6. Beteiligungen 3.508,25 3.508,25
7. Immaterielle Anlagewerte 13.814,00 23.731,00
8. Sachanlagen 876.907,57 937.262,57
9. Sonstige Vermögengegenstände 224.879,30 260.008,20
10. Rechnungsabgrenzungsposten 19.530,54 16.578,73
3.491.465,53 4.726.333,93

PASSIVA

31.12.2015 31.12.2014
EUR EUR EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 102.817,63 16,09
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 259.903,38 297.452,07
362.721,01 297.468,16
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 9.386,18 294.350,95
3. Handelsbestand 375.425,44 642.626,86
4. Sonstige Verbindlichkeiten 169.273,97 349.038,07
5. Rechnungsabgrenzungsposten 4.900,00 51.250,00
6. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen 154.711,00 77.630,00
7. Nachrangige Verbindlichkeit 700.000,00 250.000,00
8. Fonds für allgemeine Bankrisiken
Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB 0,00 172.424,00
9. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital 3.000.000,00 3.000.000,00
b) Gewinnrücklagen 0,00 1.294,18
c) Bilanzgewinn -1.284.952,07 -409.748,29
1.715.047,93 2.591.545,89
1.715.047,93 2.591.545,89
3.491.465,53 4.726.333,93

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2015 bis 31.12.2015

01.01.2015 – 31.12.2015 01.01.2014 – 31.12.2014
EUR EUR EUR
1. Zinserträge aus
Kredit- und Geldmarktgeschäfte 24.660,60 101.432,24
2. Zinsaufwendungen -47.481,14 -34.919,50
3. Laufende Erträge aus
Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 7.239,13 25.693,97
4. Provisionserträge 1.108.646,86 1.315.862,62
davon
– Courtageerträge EUR 481.325,38 (Vj: 584.708,36)
5. Ertrag des Handelsbestandes 20.775.782,56 10.237.149,55
davon:
– Wertpapiere EUR 13.975.132,88 (Vj: 7.106.685,57)
– Kursdiff. aus Aufgabegeschäften EUR 1.733.566,91 (Vj: 1.450.000,00)
6. Aufwand des Handelsbestandes 18.140.883,74 7.726.591,88
davon:
– Wertpapiere EUR 15.479.852,53 (Vj: 6.416.787,28)
7. Sonstige betriebliche Erträge 52.959,22 67.899,67
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand 2.043.176,98 2.107.144,59
davon:
– Löhne und Gehälter EUR 1.806.962,31 (Vj: 1.872.090,43)
– Soziale Abgaben EUR 236.214,67 (Vj: 235.054,16)
b) andere Verwaltungsaufwendungen 2.565.859,84 2.476.734,11
4.609.036,82 4.583.878,70
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 78.913,20 73.605,58
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 684,31 9.706,58
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführung zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 140.036,67 36.093,48
12. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 172.424,00 719.576,00
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundene Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 670,00
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -875.323,51 2.148,33
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 711,73 1.404,61
16. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 462,72 743,72
17. Jahresüberschuss -876.497,96 0,00
18. Vortrag aus dem Vorjahr -408.454,11 -409.748,29
19. Bilanzgewinn -1.284.952,07 -409.748,29

Lagebericht zum 31. Dezember 2015

der Renell Wertpapierhandelsbank AG

1. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft § 289 Abs. 1 HGB

1.1 Allgemeine Angaben

1985 wurde die Firma „Peter Renell Kursmakler“ gegründet. Im Jahr 2005 erfolgte die Umwandlung in die Renell Wertpapierhandelsbank AG (nachfolgend „Renell AG“ oder „Gesellschaft“). Die Gesellschaft hat seit 2005 den Status einer Wertpapierhandelsbank (§1 KWG / §32 KWG). Das Kerngeschäft ist die Preisfeststellung / die Liquiditätsspende in Aktien und Anleihen an den Börsen Frankfurt, Berlin und Zürich.

Das Geschäft der Renell AG ist in drei Sparten unterteilt:

1.

Skontroführung / Spezialist / Designated Sponsoring / Market Making,

2.

Eigengeschäft,

3.

Freie Mitarbeiter.

Die Renell AG betreut per 31.12.2015 als Spezialist an der Frankfurter Wertpapierbörse 3.688 Mandate im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere und 77 Spezialistenmandate im Bereich der Aktien. An der Börse Berlin werden 7.101 festverzinsliche Wertpapierskontren und 200 Aktienskontren betreut.

Neben der Tätigkeit als Spezialist / Skontroführer bestehen direkte Handelszulassungen zum Xetra Handelssystem und an den Deutschen Regionalbörsen Hamburg, Stuttgart, sowie an der Handelsplattform Tradegate Exchange (Berlin).

Seit November 2014 ist die Renell AG auch als Market Maker an der SIX Swiss Exchange tätig. Hier werden 278 internationale Aktien im so genannten „Sponsored Foreign Shares“ Segment betreut.

1.2 Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens

Geschäftsverlauf

Als Wertpapierhandelsbank ist die Renell AG von aktuellen Entwicklungen an den Börsen betroffen. Der Handel in Wertpapieren verteilt sich auf immer mehr Börsenplätze, MTFs und außerbörsliche Handelsplattformen. Insbesondere an der Frankfurter Wertpapierbörse sind die Umsätze seit Jahren rückläufig.

Durch die Einbeziehung von insbesondere größeren, internationalen Neuemissionen (Aktien & Anleihen) zum Handel (Zweitnotierungen) an der Börse Frankfurt und der Börse Berlin sowie die Aufnahme der Market-Maker-Tätigkeit an der Schweizer Börse, konnte die Anzahl der Spezialistenmandate / Skontren zum Vorjahr erneut gesteigert werden (Aktien +2,4%, Anleihen +19,7%).

Das Designated Sponsoring Geschäft, d.h. die liquiditätsspendende Funktion auf dem elektronischen Handelssystem Xetra hat sich in 2015 bezogen auf die Anzahl der Mandate besser entwickelt.

Die Sparte Eigengeschäfte entwickelte sich erneut unter den Erwartungen.

Die Anzahl der freien Mitarbeiter hat sich in 2015 nicht verändert. In diesem Bereich sind zum 31.12.2015 insgesamt 6 Mitarbeiter tätig.

Der Gründer und langjährige Vorstand Peter Renell schied zum 30. November 2015 aus dem Vorstand der Gesellschaft aus. Neu in den Vorstand wurde Herr Sebastian Wölfing berufen, der zuvor die Bereiche Compliance, Geldwäscheprävention und die Rechtsabteilung verantwortete.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Das Grundkapital beträgt unverändert TEUR 3.000. Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 876 (Vorjahr TEUR 0) erwirtschaftet. Das EBIT beträgt TEUR -852 (Vorjahr TEUR -65), das EBITDA TEUR -799 (Vorjahr TEUR 8). Der Cashflow liegt bei TEUR -1.003 (Vorjahr TEUR 74).

Im Jahr 2015 wurde mit TEUR 2.635 (2013 TEUR 3.183, 2014 TEUR 2.511) ein im Vergleich zu den Vorjahren erneut sehr niedriges Handelsergebnis erzielt. Auch die Provisionserträge waren niedriger als in den Vorjahren. Die Verwaltungsaufwendungen waren mit TEUR 4.609 (Vorjahr TEUR 4.584) fast unverändert. Hier sind insbesondere erhöhte Sonderaufwendungen für Beratungstätigkeiten zu erwähnen. Gemäß § 340e Abs. 4 HGB ist die Renell AG verpflichtet TEUR 0 in den Fonds für allgemeine Bankrisiken einzustellen. Gleichzeitig wurde der Fonds um TEUR 172 aufgelöst und beträgt nun per 31.12.2015 TEUR 0 (Vorjahr TEUR 172). Zur Stärkung der Kapitaldecke und zur Sicherung der Liquidität wurden im Dezember 2015 zwei Nachrangdarlehen in Höhe von insgesamt TEUR 450 aufgenommen. Das haftende Eigenkapital gemäß § 10 Abs. 1 KWG beträgt per 31.12.2015 TEUR 2.409 (Vorjahr TEUR 3.007). Die Eigenkapitalquote 49,1% Vorjahr 58,5%)

Der Aktien- und Anleihenbestand des Umlaufvermögens betrug TEUR 1.281 zum 31.12.2015. Die Forderungen an Kreditinstitute betrugen zum Stichtag 20,5% des Gesamtvermögens. Die Sachanlagen sind mit TEUR 877 (Vorjahr TEUR 937) etwas niedriger als im Vorjahr und beinhalten im Wesentlichen ein unbebautes Grundstück in Bad Homburg (TEUR 809).

Die Liquiditätslage der Gesellschaft war im Geschäftsjahr jederzeit einwandfrei. Die Renell AG tätigte in 2015 auch Devisenhandelsgeschäfte, diese dienten aber lediglich zum Ausgleich der in ausländischen Währungen gehandelten Wertpapiere.

Bis auf die Darlehen für ein Grundstück (Laufzeit bis 2021), Nachrangdarlehen (Laufzeit bis 2019 und 2020) ist die Gesellschaft vollständig eigenfinanziert.

Insgesamt ist der Vorstand mit der Entwicklung der Gesellschaft im zurückliegenden Jahr nicht zufrieden.

1.3 Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft

Der Vorstand der Renell AG hat in 2015 einige Kostensenkungsmaßnahmen ergriffen. Die Vergütungen im Bereich Vorstand wurden reduziert, Mietflächen gekündigt, Geschäftsbereiche zusammengelegt und Personal abgebaut. Die Planungsrechnung sieht somit für 2016 vor allem reduzierte Personalkosten vor. Im Bereich der Verwaltungskosten kalkuliert der Vorstand u.a. mit reduzierten Beratungskosten. Insgesamt werden hier noch TEUR 150 eingeplant, die Entwicklung in den ersten drei Monaten bestätigt bisher die Planzahlen.

Seit vielen Jahren ist der Vorstand bestrebt, von dem ursprünglichen Kerngeschäft der Renell AG – der Aktienskontroführung an der Frankfurter Wertpapierbörse – unabhängig zu werden. Der stetige Umsatzrückgang an der Frankfurter Wertpapierbörse bestätigt diese Entscheidung. Der Vorstand rechnet somit auch in 2016 nicht mit steigenden Umsätzen an der Frankfurter Wertpapierbörse, auch wenn die Geschäftsführung der Börse versucht, durch zahlreiche Maßnahmen (Qualitätsführerschaft) dem entgegenzuwirken.

Besondere Erwartungen setzt der Vorstand in das Geschäftsfeld Market-Making an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange. Hier wurde eine neue Quotierungssoftware angeschafft. Diese erlaubt es nun auch Anleihen zu quotieren. Mit der Quotierung von Anleihen wurde im April 2016 begonnen.

Um die Ertragsseite zu steigern wird in 2016 an der Erschließung neuer Geschäftsfelder und an der Ausweitung der Market Maker Tätigkeit auf weitere Börsenplätze gearbeitet.

Unter den dargestellten Prämissen und aufgrund der durchgeführten Planungsrechnung, wird für den Prognosezeitraum (2016/2017) erwartet, dass das Jahresergebnis vor Steuern leicht positiv sein wird.

1.4 Chancen- und Risikobericht (§ 289 Abs. 1 Satz 4 HGB)

Die Risiken der Gesellschaft liegen im allgemeinen Risiko, durch das der Wertpapierhandel an den Börsen geprägt ist. Fallende Aktienkurse bedeuten dabei nicht gleichzeitig geringere Erträge. Die allgemeinen wirtschaftlichen Risiken sind durch die Vorschriften des KWG, der CRR und durch das bestehende Risikomanagementsystem hinsichtlich Eigenkapitalausstattung und Liquidität der Gesellschaft begrenzt.

Die Spezialistenverträge mit der Deutschen Börse AG traten am 1.10.2012 in Kraft und haben nur noch eine ordentliche Kündigungsfrist von 3 Monaten. Zudem hat sich die Gesellschaft im Spezialistenvertrag zur Einhaltung von Vorgaben verpflichtet, bei deren Nichtvorliegen ein Kündigungsrecht besteht. Die Spezialistentätigkeit und sämtliche Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Zulassung zum Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse stellen die wesentlichen Geschäftsfelder der Renell AG dar.

Die Renell AG unterliegt als Wertpapierhandelsbank wie alle Banken den gestiegenen Anforderungen an die Regulierung. Der finanzielle Aufwand hierfür ist mittlerweile erheblich und belastet auch die Renell AG zunehmend. Die Kosten und Komplexitäten in diesen Bereichen werden dazu führen, dass nur noch größere Wertpapierhandelsbanken sich dies leisten können. Die Folge wird eine weitere Konsolidierung der an den Börsen tätigen Spezialistenunternehmen sein, Neugründungen sind und bleiben unwahrscheinlich.

Chancen sieht die Gesellschaft neben dem Ausbau Ihrer Tätigkeit an der Frankfurter Wertpapierbörse durch Übernahme von weiteren Spezialistenmandaten auch im Ausbau Ihrer Dienstleistungen an anderen Börsenplätzen. Die Nachfrage von Börsenbetreibern nach Liquiditätsspendenden Spezialisten / Market-Makern hat sich erhöht.

Obwohl mit der Abspaltung des Teilbetriebes der Renell Corporate Finance GmbH die Renell AG ein Geschäftsfeld verloren hat, besteht zwischen den beiden Gesellschaften eine Zusammenarbeit. Die Renell AG hat somit von dem wieder anziehenden Geschäft mit Börsengängen und Börsenlistings profitiert.

Aufgrund der kurzen Kündigungsfristen von bestehenden Verträgen ist eine langfristige Prognose schwieriger geworden. Es ist in jedem Fall positiv festzuhalten, dass die Renell Wertpapierhandelsbank AG ihre Abhängigkeit allein von der Preisfeststellungstätigkeit in Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse, vor allem Aufgrund Ihrer Tätigkeit an anderen Börsenplätzen, in den letzten Jahren deutlich verringert hat.

1.5 Personalentwicklung

Die Zahl der durchschnittlichen angestellten Mitarbeiter hat sich mit 23 gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

2. Weitere Angaben gemäß § 289 Abs. 2 HGB

2.1 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem 31.12.2015 (§ 289 Abs.2 Nr. 1 HGB)

Dazu sind keine Angaben auszuführen.

2.2 Risikomanagementsystem (§ 289 Abs. 2 Nr. 2a HGB)

Die Geschäftsführung hat ein ordnungsgemäß funktionierendes Risikomanagementsystem gemäß § 91 Abs. 2 AktG installiert, um eine Früherkennung von Risiken zu ermöglichen. Dabei sind insbesondere die Besonderheiten der Vorschriften des KWG und der CRR hinsichtlich der Eigenkapitalgrundsätze und der Überwachung der Großkreditgrenzen berücksichtigt.

Preisänderungsrisiken werden mit Hilfe des Realtime – Risikomanagementsystems überwacht. Adressenausfallrisiken bestehen insbesondere gegenüber Kunden und freien Mitarbeitern. Jeder freie Mitarbeiter, der Eigenhandelsgeschäfte tätigt, hat Sicherheiten auf einem zugunsten der Renell AG gesperrten Konto hinterlegt – die Sicherheiten sind zugunsten der Re-nell Wertpapierhandelsbank AG verpfändet. Die Einhaltung dieser Sicherheiten wird täglich überwacht.

Liquiditätsrisiken sind aufgrund der guten Eigenkapitalausstattung als eher gering eingestuft. Die operationellen Risiken bestehen insbesondere in der Verfügbarkeit und korrekten Arbeitsweise der genutzten IT Systeme. Durch das Risikomanagementsystem besteht täglich ein realtime Überblick über die Liquiditäts- und Ertragslage der Gesellschaft.

Das Risikocontrolling erfolgt durch die Gesellschaft selbst-und innerhalb der Gesellschaft direkt durch den Vorstand. Die Gesellschaft führte im Dezember 2008 ein EDV-gestütztes Echt-zeit Risikomanagement System ein, dieses wird ständig technisch weiter entwickelt und an die Marktgegebenheiten angepasst. Das Risikomanagement System erfasst auch ausgelagerte Geschäftsbereiche.

Die Renell Wertpapierhandelsbank AG hat eine ordnungsgemäße interne Revision implementiert.

2.3 Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken (§ 289 Abs. 2 Nr. 2b HGB)

Als Wertpapierhandelsbank ist die Gesellschaft betroffen von der Entwicklung auf den Kapitalmärkten. Durch die Einhaltung der Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften des Kreditwesengesetzes und der CRR und durch das bestehende Risikomanagementsystem ist sichergestellt, dass sich Risiken, die die Kapitalmärkte mit sich bringen, ausreichend abgesichert sind. Alle von der Gesellschaft gehandelten Wertpapiere sind börsennotierte Wertpapiere. Ein Kauf oder Verkauf der Wertpapiere ist jederzeit möglich. Dennoch bestehen auch hier Preisänderungsrisiken, die aber durch das tägliche Risikomanagementsystem begrenzt sind. Die Organisation und Tätigkeit des Risikomanagements ist im Risikomanagement–Handbuch beschrieben.

Da die Renell AG Wertpapiergeschäfte überwiegend nur mit an einer Börse zugelassenen Handelsteilnehmern tätigt, sehen wir nur geringe Adressausfallrisiken.

Die Renell AG erstellt täglich einen Liquiditätsstatus (Bestandteil des Risk Management Reports), welcher der Geschäftsführung vorgelegt wird. So wird eine Kontrolle der Liquidität täglich vorgenommen und das Risiko eines Liquiditätsverlustes minimiert. Weiterhin verfügen sämtliche Handelsbereiche über fest vorgegebene Positionslimite in Form von Market Value Vorgaben, welche die maximal zur Verfügung stehende Liquidität für den einzelnen Handelsbereich limitieren.

2.4 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren (§ 289 Abs. 2 Nr. 3 und Abs. 3 HGB)

Mitarbeiter:

Nur durch unsere engagierten und erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir uns seit mehr als 30 Jahren als stetig wachsende Wertpapierhandelsbank an den internationalen Finanzmärkten behaupten. Die Renell AG legt besonderen Wert auf die hohe Qualifikation und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.

Kunden:

Die Renell AG tätigt den überwiegenden Teil ihrer Geschäfte mit an den Börsen zugelassenen Handelsteilnehmern (Banken, Fondsgesellschaften, Finanzdienstleistungsinstitute). Trotzdem ist die intensive Prüfung von neuen und auch bestehenden Kundenbeziehungen wichtig. Die Renell AG legt hierauf besonderen Wert.

Forschung und Entwicklung:

Hierzu sind keine Angaben auszuführen.

Umwelt:

Die Dienstleistungen der Renell AG haben keinerlei nennenswerte umweltbelastende Eigenschaften. Unternehmensintern wird größter Wert auf einen ressourcenschonenden Umgang mit Produktions- und Verbrauchsmitteln gelegt. Soweit es die regulatorischen Vorgaben es erlauben, haben wir eine weitgehend „papierlose“ Unternehmensführung implementiert.

2.5 Zweigniederlassungen (§ 289 Abs. 2 Nr.4 HGB)

Zweigniederlassungen bestehen in Bad Homburg v.d.H., Ellerhöhweg 6 (bis 10.7.2015) und Am Walde 8 und Quellenweg 4 (ab 10.7.2015) sowie in Frankfurt am Main, Börsenplatz 4.

2.6 Grundzüge des Vergütungssystems der Gesellschaft (§ 289 Abs. 2 Nr.5 HGB)

Die Renell AG hat (gemäß § 25a KWG und § 3 Abs. 11 InstitutsVergV) Vergütungssysteme aufgestellt. Im Vordergrund steht eine nachhaltige Entwicklung des seit 30 Jahren und in zweiter Generation geführten Familienunternehmens. Die Vergütungssysteme regeln die Vergütungen von Mitarbeitern und Vorstand bzgl. fester und variabler (erfolgsabhängiger) Komponenten. Die variablen Vergütungsbestandteile dürfen keine negativen Anreize setzen, die zum Eingehen besonderer, für die Gesellschaft mit negativen Folgen behafteter Risiken verleiten.

Die Gesamtvergütung der Mitarbeiter muss sowohl objektiv, als auch im internen und externen Vergleich angemessen sein. Die Gesamtvergütung des Vorstands muss in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben, zur Lage der Gesellschaft und zu den Leistungen des jeweiligen Vorstandsmitglieds stehen. Sie darf die übliche Vergütung nicht übersteigen. Die variable Vergütungsbestandteile für jeden einzelnen Vorstand und/oder Mitarbeiter dürfen die Höhe der fixen Vergütung im Bemessungsjahr nicht übersteigen (Obergrenze gem. § 6 InstitutsVergV, § 25a Absatz 5 KWG). Die Renell AG hat dem entsprechend eine interne Vergütungsverordnung erstellt und vom Aufsichtsrat genehmigen lassen.

 

Frankfurt am Main, den 27.5.2016

Der Vorstand

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat seine im Gesetz festgelegten Aufgaben im Geschäftsjahr 2015 wahrgenommen. Er überwacht und begleitet den Vorstand beratend bei der Leitung des Unternehmens und hat sich von der grundsätzlichen Recht- und Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsleitung überzeugt. Ordentliche Aufsichtsratssitzungen fanden am 16. Februar 2015, am 28. April 2015 am 1. Juni 2015, am 21. Juli 2015, am 28. September 2015, am 26. November 2015 und am 22. Dezember 2015 statt. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat in zahlreichen Gesprächen mit dem Vorstand seine Überwachungsfunktion wahrgenommen. Durch die ständige Übersendung der Monatsergebnisse und sonstigen Informationen lässt sich der Aufsichtsrat über den Geschäftsverlauf der Renell AG stets unterrichten. Eingehend wurden dabei stets bedeutende Geschäftsvorfälle erörtert. Die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder nahmen jeweils vollständig an den Aufsichtsratssitzungen und an der Hauptversammlung am 1. Juni 2015 teil.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat über laufende Prozesse, insbesondere über den Prozess gegen die Frankfurter Wertpapierbörse und über sämtliche strafrechtliche sowie sonstige Verfahren, stets unterrichtet. Diese Verfahren haben leider auch noch im Jahre 2015 erhebliche Kosten für die Wertpapierhandelsbank verursacht, die deutlich über den Planzahlen für das Geschäftsjahr lagen.

Mit den Berichten der Innenrevision hat sich der Aufsichtsrat ausführlich in seinen Sitzungen beschäftigt. In seiner Sitzung am 16. Februar 2015 hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit der vom Vorstand vorgelegten Planungsrechnung für das Jahr 2015 auseinandergesetzt. Die Sitzung des Aufsichtsrates am 1. Juni 2015 fand unmittelbar vor der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft statt. In dieser Sitzung wurde der Jahresabschluss per 31. Dezember 2014 festgestellt. In der Aufsichtsratssitzung am 28. September 2015 wurde der Vorstandsvertrag für das Vorstandsmitglied Peter Renell, der am 30. September 2015 enden sollte, bis zur Genehmigung der BaFin zur Bestellung des Herrn Sebastian Wölfing als neues Vorstand verlängert. Außerdem wurde vom Aufsichtsrat eine fachliche Tätigkeit des Herrn Peter Renell nach dem Ende seiner Vorstandstätigkeit genehmigt. Der Vorstandsvertrag für das neue Vorstandsmitglied Sebastian Wölfing wurde vom Aufsichtsrat ebenfalls genehmigt.

In der Sitzung am 26. November 2015 erfolgte formell die Abberufung des Herrn Peter Renell als Vorstand zum 30. November 2015 und aufgrund der zwischenzeitlich vorliegenden Genehmigung der BaFin die Bestellung des Herrn Sebastian Wölfing zum Vorstand der Renell AG zum 1. Dezember 2015.

In seiner Sitzung am 22. Dezember 2015 hat sich der Aufsichtsrat ausführlich mit der Problematik des gesunkenen harten Kernkapitals der Gesellschaft, mit der Aufnahme von Nachrangdarlehen sowie mit der Planungsrechnung für das Jahr 2016 beschäftigt.

Hinsichtlich des Jahresabschlusses und des Lageberichts zum 31. Dezember 2015 liegt dem Aufsichtsrat der Prüfungsbericht der Sossna & Kriegel PartG mbB Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vor.

Die Ergebnissituation der Gesellschaft ist verbesserungswürdig Der Jahresfehlbetrag für das Geschäftsjahr 2015 beträgt € 876.497,96. Zusammen mit dem Verlustvortrag beträgt der Bilanzverlust € 1.284.952,07.

Gegenüber dem Geschäftsjahr 2014 haben die Provisionserträge noch einmal um TEUR 207 abgenommen. Das Handelsergebnis beträgt gegenüber dem Jahr 2014 nahezu unverändert TEUR 2.635. Die Kosten haben gegenüber dem Vorjahr nicht, wie in der Planungsrechnung vorgesehen, abgenommen, sondern sind weiter angestiegen. Dies liegt in erster Linie an den von den Aufsichtsbehörden durchgeführten Sonderprüfungen, insbesondere im Bereich des Geldwäschegesetzes, sowie an den hohen Rechtsberatungskosten.

Auch in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres wurden Fehlbeträge erwirtschaftet, nur durch die Bildung eines Aktivpostens für latente Steuern konnte der Verlust der Hälfte des bilanziellen Eigenkapitals verhindert werden.

Der Aufsichtsrat sieht die Entwicklung der Gesellschaft mit großer Sorge, auch im Hinblick auf die Minderung des harten Kernkapitals auf deutlich unter TEUR 3.000, die die Fortführung der Spezialistentätigkeit für die deutsche Börse gefährdet.

In seinen Sitzungen des Jahres 2015 sowie des Jahres 2016 hat der Aufsichtsrat vom Vorstand Maßnahmen zur deutlichen Kostensenkung sowie zur Verbesserung der Umsatzerlöse gefordert. Der Aufsichtsrat begleitet den Vorstand bei Gesprächen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit anderen Wertpapierhandelsbanken und mit weiteren Börsen. Gleichwohl begrüßt der Aufsichtsrat, dass der Vorstand in der Hauptversammlung am 12. Juli 2016 die Unterstützung der Aktionäre für den weiteren Weg der Konsolidierung erfragen möchte.

Positiv sieht der Aufsichtsrat die aktuelle Entwicklung der Kosten der Gesellschaft in den letzten Monaten, die zu einer geringen Konsolidierung geführt haben.

Der Aufsichtsrat rät dem Vorstand dringend, die im Dezember 2015 aufgestellte Kostenplanung einzuhalten. Der Aufsichtsrat wird sich auch in diesem Geschäftsjahr sehr ausführlich mit der Finanz- und Ertragslage auseinander zu setzen haben.

Die Wirtschaftsprüfer, die Sossna & Kriegel PartG mbB Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, haben als Abschlussprüfer den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht geprüft und ihn mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat schließt sich nach eigener Prüfung und detaillierter Erörterung diesem Prüfungsergebnis der Wirtschaftsprüfer an. Zum abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen und billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015, der damit festgestellt ist.

 

Frankfurt am Main, 12. Juli 2016

Achim Schmidt-Wissmann, Aufsichtsratsvorsitzender

Hinweisbekanntmachung

Die Renell Wertpapierhandelsbank AG teilt hiermit mit, dass der Offenlegungsbericht für das Jahr 2015, gemäß §26a Abs. 1 KWG i.V.m. Artikel 435ff. CRR per 29. Dezember 2016 veröffentlicht wurde.

Dieser kann im Internet unter:

http://www.renellbank.com/fileadmin/ContentData/Legal_Documentation/2016-Offenlegungsbericht-RenellAG.pdf

aufgerufen werden.

Frankfurt am Main, den 29. Dezember 2016

Renell Wertpapierhandelsbank AG

Der Vorstand

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