Start Verbraucherschutz Der seltsame „Bauchladen“ der INTERKOM Ltd., Niederlassung Deutschland (www.fondsconcepte.de)

Der seltsame „Bauchladen“ der INTERKOM Ltd., Niederlassung Deutschland (www.fondsconcepte.de)

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Im Internet findet man derzeit eine Werbung zu diversen Kapitalanlagen, die auf die Seite www.fondsconcepte.de führt. Diese wird betrieben von der

INTERKOM Ltd.
Niederlassung Deutschland
Amalienstrasse 71 | 80799 München
Das Mutterunternehmen, die INTERKOM Ltd. (http://interkom.co.uk/, zuvor SIGNIA Capital Partners Ltd.) in London, beschreibt sich selbst folgendermaßen als „a network of private investors and an internationally active venture capital company focussing on early stage investments. We found, support and invest into innovative internet startups and develop our own projects.“

Die deutsche Niederlassung in München, geleitet laut Unternehmensregister von Stefan Lau, wird betrieben durch Mario Kant und Yvonne Westenmacher. Auf ihrer Seite machen Sie Werbung für diverse Formen an Kapitalanlagen. Dem Anleger versuchen sie, Investitionen in Transport, Energie, Immobilien und Technologie schmackhaft zu machen. Sehr oft führen die Links jedoch nur zu einem Angebot: Ein „Gold-Sparplan“, für den extra eine weitere Webseite geschalten wurde (http://www.gold-anlegen.com/).

Dort kann der Anleger ab 50 € monatlich in Gold investieren. Seltsamerweise wird auf der Hauptseite des Unternehmens mit einer Mindesteinzahlung von 200 € monatlich geworben (http://www.fondsconcepte.de/investment/goldplan/)! Wenn man sich selber noch nicht einmal einig ist, wie möchte man dem Kunden gegenüber glaubwürdig und einheitlich erscheinen?

Unter den schon angedeuteten weiteren Investitionen befinden sich beispielsweise Geldanlagen in irakischen Dinar (http://www.irakinvest.de/; dafür wurde extra für Android eine „aufwändige“ App erstellt, die den aktuellen Wechselkurs des Irakischen Dinar zum Euro und US-Dollar anzeigt), ein „Erneuerbare-Energien-Infrastrukturfonds“ (http://deutsche-energiefonds.de/), Holzinvestitionen, Container („Kapitalanlagen in den Transport- und Containerbereich sind derzeit sehr gefragt.“ So? Warum gehen immer mehr Reedereien und Containerfirmen derzeit pleite?) und Kredite.

Letztere werden auf ebenfalls auf einer Extraseite beworben (www.ffmfinanz.de), wo von Krediten in Höhen von 200 bis zu 100.000 € die Rede ist (im Online-Formular geht es plötzlich sogar bis auf 250.000 hoch!), auch ohne Schufa. Bei einer Kreditanfrage bekommt man zusätzlich als Geschenk die „Bon-Kredit MasterCard GOLD“ – was gibt es für dieses Angebot an Provision? Die Karte stammt wiederum von der Advanzia Bank S.A. und ist zwar in der Tat wirklich kostenlos, aber durch Gebühren wie Dispo fallen schnell hohe Kosten an. Kunden, denen das Geld eh schon locker sitzt und die einen Kredit benötigen, dürften daher schnell weitere Schulden anhäufen! Lesenswert dazu ist folgender Beitrag: http://www.kredite.org/ratgeber/bon-kredit-mastercard-gold.

Als „Schmankerl“ betreiben sie zudem noch das „fonita Online-Erotik-Magazin“, das „erotische Kontakte“ (Call-Girls, Escorts, Hostessen usw.) vermittelt.

Man bekommt hier also den Eindruck, dass die INTERKOM ein umfangreiches Portfolio, besser ein seltsames Sammelsurium diverser Kapitalanlageprodukte um sich versammelt hat, die eigenen Webseiten inhaltlich aber nicht vernünftig abgleicht, so dass die Angaben widersprüchlich sind. Es wirkt alles sehr halbherzig. Dazu passt, dass Frau Westenmacher eine Zeitlang das Twitterkonto „HoheRenditen“ als Werbeplattform betrieb, seit schon Anfang 2015 jedoch nicht mehr befüllt…

Prüfen Sie im Falle eines Falles die Angebote und AGBs daher am besten genau, bevor Sie hier etwas abschließen. Wir raten hier zur Skepsis…

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