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POC-Neuigkeiten von Jochen Resch

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Am 23.10.2015 hat das Justizzentrum des Gerichts von Alberta auf Antrag der Alberta Treasury Branches (ATB Bank) die COGI sowie die COG Conserve Oil Group für insolvent erklärt. Die ATB Bank macht geltend, dass sie offene Forderungen gegen die COGI in Höhe von 33.888.734,41 kanadische Dollar hat. Die ATB Bank erklärt, dass sie das Vertrauen in die COGI und den General Partner, das heißt die Conserve Oil Group, verloren hat.

COGI erteilt keine Informationen
Es heißt, dass die Conserve Oil Group die ATP Bank nicht hinreichend Informationen, insbesondere über den Cashflow, erteilt hat und dass Conserve Oil nicht begründet, warum kein formales Insolvenzverfahren stattfinden sollte. Dem vorläufig eingesetzte Insolvenzverwalter (Monitor) ist es nicht möglich, ein vollständiges Bild über die finanziellen Umstände der COGI und dem General Partner zu erlangen, bis er nicht Zugang zu den Informationen der Conserve Oil Group erhält.

Unwillige POC Anleger sind nicht Grund für das Insolvenzverfahren!
Damit wird deutlich, dass nicht die ausstehende Rückzahlung der Ausschüttungen Grund für das Gericht gewesen ist, das Insolvenzverfahren jetzt durchzuziehen. Vielmehr ist es die fehlende Kooperationsbereitschaft der COGI, die sich nicht in ihre finanziellen Belange hat schauen lassen wollen und nicht einmal willens gewesen ist, einen Sanierungsplan vorzulegen. Das hatte bereits der kanadische POC Anwalt Daryl Fridhandler in seiner letzten Mitteilung den Anlegern verdeutlicht.

COG Conserve Oil bürgt für COGI Kredit
Überraschend ist, dass die COG Conserve Oil Group selber sich für den Kredit an die COGI verbürgt hatte. Alle Rechte der COG aus allen Rechtsbeziehungen sind zur Sicherheit für das Darlehen abgetreten worden. Die COG Conserve Oil hat eine „Garantieerklärung“ für die Rückzahlung des Darlehens abgegeben.

Insolvenzverwalter kann bei der POC eingreifen
Für die POC-Fonds-Anleger ergeben sich daraus einige Konsequenzen. Sie müssen sich bewusst machen, dass die POC Verwaltungs GmbH als Komplementärin eine 100%ige Tochter der jetzt insolventen COG Conserve Oil Group ist. Über das Schicksal der POC Verwaltung und damit die Schicksale der POC-Fonds Kommanditgesellschaften entscheidet jetzt der in Kanada eingesetzte Insolvenzverwalter.

POC Verwaltung muss abgesetzt werden
Deshalb sollten die Anleger umgehend eine Gesellschafterversammlung einberufen lassen und die POC Verwaltung absetzen. Was ohnehin auch für die Rettung des Unternehmens als Ziel vorgeschlagen war, ist jetzt ein Muss. Anleger sollten bedenken, dass 10 Millionen Euro von der POC Verwaltung eingesammelt worden sind. Das Geld steht allerdings nicht der Conserve Oil Group zu, sondern der POC Fonds Kommanditgesellschaft.

Zugriff des Insolvenzverwalters auf die Konten der POC Fonds
Allerdings muss aufgepasst werden, dass das Geld nicht nach Kanada abgezogen wird. Immerhin hat das Gericht festgestellt, dass alle Assets, also mithin auch die gesellschaftsrechtliche Beteiligung der COG Conserve Oil Group an der POC Verwaltungs GmbH an die ATB Bank abgetreten ist.

Insolvenzverfahren kann Klarheit über den Verbleib der Gelder bringen
Für die Anleger der POC vermag allerdings das Insolvenzverfahren auch Klarheit darüber bringen, was mit ihren eingezahlten 300 Millionen Euro zzgl. weiterer rund 100 Millionen kanadische Dollar Kredit gemacht wurde. Es mutet schon merkwürdig an, wie es möglich sein soll, dass solche Beträge innerhalb weniger Jahre komplett verbrannt worden sein sollen. Die hiesige Fondsverwaltung weigert sich oder ist vielleicht auch nicht in der Lage, über die Verwendung dieser Gelder Auskunft zu erteilen.

Im kanadischen Insolvenzverfahren werden die Anleger, die ja Gesellschafter über ihre Kommanditgesellschaft Gesellschafter der COGI sind, darüber Aufschluss erlangen. Dann werden wir sehen, ob das Konzept zumindest am Anfang tragfähig war oder von vorn herein als Schneeballsystem betrügerisch angelegt gewesen ist, wie viele Anleger es vermuten

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