Zugegeben, Otmar Knoll blieb mit manchen seiner Antworten auch uns gegenüber in der Vergangenheit sehr reserviert, bezieht sich dabei immer auf Datenschutz und Verschwiegenheitserklärung. Im Immobilienbereich nachvollziehbar, denn er müsste ja auch die Zustimmung des an der Transaktion Beteiligten haben, um wirklich alles zu veröffentlichen. Wenn er die nicht bekommt, dann kann er auch nichts sagen. Oft enthalten Kaufverträge eben auch Verschwiegenheitserklärungen. Nichts ungewöhnliches. Was uns verwundert, ist, mit welcher Intensität die WiWo gegen Unternehmen des “grauen Kapitalmarktes” vorgeht. Da kommt einem schon manchmal der Gedanke, dass man hier im Auftrag der Banken und Versicherungen einen Stellvertreterkrieg führt und dies mit Erfolg. Keine Frage ist, gibt es auf und im grauen Kapitalmarkt mehr “schwarze Schafe” als bei den Banken, aber es gibt auch mehr Marktteilnehmer. Ein Gesichtspunkt keine Entschuldigung. Für jede Enthüllung in diesem Bereich muss man, egal wem, dann auch dankbar sein, denn es kann helfen, weiteren Schaden zu vermeiden. Ich kenne viel Unternehmen des grauen Kapitalmarktes, gegen die in der Vergangenheitvon Seiten der Staatsanwaltschaft ermittelt wurde, das Verfahren nach kurzer Zeit aber komplett eingestellt wurde. Oft sind Anzeigenerstatter entweder Anlegerschutzanwälte, so soll es im Fall Fairvesta zum Beispiel sein, und auch Privatpersonen. Jeder, der eine Strafanzeige erstattet, hat einen Grund, das ist völlig in Ordnung. Aber nicht vergessen, die Erstattung der Strafanzeige alleine ist kein Beweis für unkorrektes oder strafbares Handeln. Genau um das herauszufinden sind Staatsanwaltschaften da. Richtig schreibt die WiWo, “es gilt die Unschuldsvermutung”, ob dies einem Unternehmen etwas nützt, welches dann unter Dauerbeschuss steht, kann ich nicht erkennen.
Das Otmar Knoll mit diesen Dingen seit langem leben muss, macht das Geschäft sicherlich nicht einfach für ihn. So könnte es eben genau sein, dass er die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen für sich “positiv” sieht, denn genau dies kann ja die Korrektheit seines Geschäftsmodells bestätigen, zumindest aus juristischer Sicht. Wir alle sollten abwarten, was bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart herauskommt…………….dann sehen wir weiter.