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Tierschutz

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Wenn Sie beim Kauf von Fleisch und Wurst etwas für den Tierschutz tun wollen, können Sie Bioprodukte oder konventionelle Ware mit Tierschutzlabel in den Einkaufswagen legen. Doch im Handel sind noch sehr wenig herkömmliche Fleisch-, Wurst- und Fertigprodukte erhältlich, bei deren Erzeugung zusätzliche Tierschutzstandards eingehalten werden. Außerdem informieren nicht alle Händler ihre Kunden ausreichend über das Thema Tierschutz. Das ist das Ergebnis unseres Marktchecks.

Lidl und Aldi Nord sind Schlusslichter

Wir haben das Angebot in acht verschiedenen Supermärkten untersucht und anschließend die Unternehmen zu ihrem Engagement in Sachen Tierschutz befragt. Insgesamt sind die Anstrengungen der Händler hinsichtlich tiergerecht erzeugter Lebensmittel noch sehr unterschiedlich.

Die Aktivitäten von Lidl und Aldi Nord etwa sind noch sehr verbesserungswürdig. Lediglich ein konventionelles Frischfleischangebot konnten wir pro Filiale ausfindig machen, Bio-Produkte gab es nur wenige. In der Kundenansprache der beiden Discounter spielt Tierschutz außerdem überhaupt keine Rolle.

Im Gegensatz dazu schnitten Famila und Kaufland relativ gut ab. In beiden Supermärkten lagen verschiedene tiergerecht hergestellte Fleischwaren in den Kühlregalen, und ihre Kunden informieren die beiden Händler ausführlich zu tierschutzrelevanten Themen wie Stopfmast und Lebendrupf.

Was sich an der Fleischtheke langsam etabliert, sucht man bei fleischhaltigen Fertigprodukten allerdings noch immer erfolglos. Suppen oder Pizzen mit Tierschutzlabel etwa waren beim Marktcheck in noch gar keinem Supermarkt zu finden.

Die im Marktcheck untersuchten Produkte mit Tierschutzlabel waren zwischen 10 und 30 Prozent teurer als Erzeugnisse ohne Siegel und sind daher auch für viele Menschen mit kleinem Portemonnaie erschwinglich.

Label für mehr Tierschutz

Zwar bringen viele der Label teilweise nur geringe Fortschritte und sind leider nicht gesetzlich festgelegt, doch stellen sie nach unserer Auffassung einen ersten Schritt auf dem Weg zu mehr Tierschutz dar, der Zug um Zug weiterentwickelt werden sollte. So hat etwa laut Deutschem Tierschutzbund die Einführung des Tierschutzlabels ,Für mehr Tierschutz’ in den ersten sechs Monaten bewirkt, dass auf das Jahr hochgerechnet rund 16 Millionen Masthühner und 40.000 Schweine ein besseres Leben hatten als vorher.

Vielen den ein tiergerechtes Leben vor der Schlachtung nicht vergönnt war, haben zu wenig Platz, kaum Auslaufmöglichkeiten und kein Stroh im Stall. Sie leiden unter haltungsbedingten Krankheiten, die zum Beispiel einen auffallend hohen Einsatz von Antibiotika nach sich ziehen.

Wüssten die Menschen, wie die Tiere leben müssen, bliebe das ein oder andere Schnitzel sicher in der Kühltheke liegen. Wir empfehlen Ihnen – auch aus Gesundheitsgründen – weniger und dafür Fleisch aus tiergerechter Haltung zu konsumieren. Wenn Sie im Supermarkt nicht fündig werden, fordern Sie die Produkte ein! Denn wir brauchen noch mehr Landwirte und Händler, die sich engagieren.

Quelle:VBZ Hamburg

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